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Die REWARD | EQUATOR Conference 2020 zielte darauf ab, über die Artikulation und Beschreibung von Problemen im Zusammenhang mit Verschwendung in der Forschung, mangelnder Werthaltigkeit sowie Qualitätsfragen hinauszugehen und stattdessen einen stärkeren Fokus auf mögliche Lösungen, deren Entwicklung, Erprobung, Bewertung und Verbreitung zu legen. Mehr als 250 Teilnehmer aus der ganzen Welt, die verschiedene Interessengruppen - Ethikkommissionen und Regulierungsbehörden, Verleger, Institutionen und Forscher sowie Förderer - vertraten, waren anwesend. Durch die Einbeziehung von Gemeinschaften, die über die biomedizinische Forschung hinausgehen, wurde die Diskussion ausgeweitet, um gegenseitig von den Erfahrungen der Anderen zu lernen.

Wir hatten beschlossen, neue Konferenzformate zu testen. Neben einer Key note lecture und mehreren eingeladenen mündlichen Vorträgen und Posterpräsentationen fanden so genannte Focus Track-Sitzungen statt, in denen verschiedene Teilnehmer*innen zusammen mit einer/m Moderator*in spezifische Themen wie die Verbesserung der Forschung auf institutioneller Ebene oder die Verbesserung der Forschungsintegrität bearbeiteten und diskutierten. Das innovativste Format bestand aus einem sogenannten Open Space, der die Möglichkeit bot, aus den traditionellen Sitzungen auszubrechen und spontane Sitzungen zu veranstalten, eine Arbeitsgruppe zu bilden, mit neuen Kooperationspartner*innen zusammenzusitzen etc. Dieses Format wurde gut aufgenommen - nicht nur von Nachwuchswissenschaftler*innen. Die Konferenz wurde zudem von mehreren Prä-Konferenz Aktivitäten begleitet, z.B. einem Barcamp zum Thema Forschungsdatenmanagement. Bar-Camps sind partizipative Workshop-Veranstaltungen, deren Inhalt von den Teilnehmer*innen vor Ort und ad hoc zur Verfügung gestellt wird.

Während der gesamten Konferenz wurden zahlreiche Best-Practice-Beispiele für die Verbesserung der Forschung auf allen Ebenen vorgestellt. Viele ausgezeichnete Beiträge in Form von Vorträgen, Postern und Open Space Veranstaltungen wurden von Nachwuchswissenschaftler*innen geleistet. Es zeigte sich, dass die Förderer sehr daran interessiert sind, durch verschiedene neue Formate die Werthaltigekit der Forschung zu fördern und dafür die Erprobung neuartiger Ausschreibungen und Auswahlverfahren planen. Verlage und Zeitschriften (von denen einige das Treffen mitfinanzierten) stellten erste Erfahrungen mit neuartigen Artikelformaten wie Registered Reports oder alternativen Peer-Review-Verfahren wie Post-Publication und Open Review vor. Wir gehen stark davon aus, dass die vielfältigen Möglichkeiten der Vernetzung eine Fülle von gemeinsamen Aktivitäten zwischen und unter den verschiedenen Beteiligten, insbesondere Institutionen, Förderern und Forschern, ausgelöst haben. Die Konferenz war ein weiterer Meilenstein bei der Etablierung vom BIH QUEST Center und der Charité als führende Institutionen in den weltweiten Bemühungen um die Steigerung des Werthaltigkeit der biomedizinischen Forschung sowie der Verringerung der Verschwendung in der Forschung.

Vorträge, Poster, Abstracts etc. werden bald in der Mediathek des QUEST Centers sowie auf der Konferenzseite https://www.reward-equator-conference-2020.com/ verfügbar sein.