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Blutgefäßzellen bewegen sich unablässig entgegen des Blutstroms. Nach Schlaganfällen und bei angeborenen Gefäß-Fehlbildungen wie der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie ist dieser Prozess jedoch gestört. Das Forschungsnetzwerk „ATTRACT: Arterial flow as attractor for endothelial cell migration“ mit Gruppen aus Großbritannien, Portugal, Schweden und den USA möchte die Wanderung der Endothelzellen in der Wand von Blutgefäßen daher im Detail verstehen. Es will lernen, diesen Vorgang gezielt zu steuern, für die Therapie zu nutzen und Biomarker entwickeln. Holger Gerhardt wirkt dabei als europäischer Koordinator. Er und seine Kolleginnen und Kollegen haben nun eine Förderung über sechs Millionen US-Dollar von der französischen Fondation Leducq eingeworben. Gerhardt ist Forschungsgruppenleiter am MDC und untersucht die mannigfaltigen Aspekte der Angiogenese, also die Neubildung von Blutgefäßen aus bereits vorhandenen Blutgefäßen. 2014 ist er mit einem seiner Labore von London in die deutsche Hauptstadt gezogen. Er hat zudem eine BIH-Professur für Experimentelle Herz-Kreislaufforschung an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, sowie eine DZHK-Professur.  Am Flämischen Institut für Biotechnologie (VIB) in Leuven unterhält er nach wie vor ein weiteres Labor. Die Fondation Leducq ist eine private Stiftung, die die internationale Zusammenarbeit in der Forschung fördert. Ihr „Transatlantischen Exzellenz-Netzwerks für kardiovaskuläre und neurovaskuläre Forschung“ gehört zu den prestigeträchtigsten Förderungen in der Herz-Kreislaufforschung. Im vergangenen Jahr konnte der MDC-Forscher Prof. Norbert Hübner bereits einen Millionenbetrag für das Projekt „Cellular and molecular drivers of cardiac fibrosis and remodeling in health and disease“ einwerben.
Holger Gerhardt (Foto: MDC/David Ausserhofer)