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Die Stiftung Charité hat in ihrer Mai-Sitzung sieben neue BIH Clinical Fellows in die Förderung aufgenommen. Die Förderung von Clinical Fellows ist bisher einzigartig in der deutschen Universitätsmedizin. „Für die Leistungsträger eines Universitätskrankenhauses existieren abseits der üblichen Forschungsdrittmittel im Grunde keine relevanten Förderangebote. Die enorme Resonanz auf unsere Ausschreibungen – 10 Prozent der Antragsberechtigten haben sich beworben – zeigt, dass wir eine große Lücke im Wissenschafts- und Gesundheitssystem identifiziert haben und zumindest in Berlin zunehmend schließen“, resümiert Professor Dr. E. Jürgen Zöllner, Vorstand der Stiftung Charité, das Ergebnis der inzwischen vierten Auswahlrunde. Clinical Fellows sind besonders engagierte Oberärztinnen und Oberärzte an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Stiftung Charité unterstützt sie bei Ideen, die vom Alltag der Patientenversorgung inspiriert sind und hier direkte Verbesserungen erwarten lassen – beispielsweise durch Freistellung für Weiterbildungen, Hospitationen, Lehrveranstaltungen oder sehr anwendungsnahe Forschungsprojekte. In der neuen Runde werden insgesamt Fördergelder in Höhe 450.000 Euro ausgeschüttet.

Als BIH Clinical Fellows neu gefördert wird unter anderem Dr. Bettina Temmesfeld-Wollbrück. Sie ist leitende Oberärztin im Virchow-Klinikum und wird in den nächsten Monaten die „Charité Antiinfektiva App“ entwickeln. Diese Anwendung wird es Ärzten erlauben, sich mithilfe ihres Smartphones über den richtigen Gebrauch von Antibiotika zu informieren und durch Abstimmung untereinander auch zu einem besseren Umgang mit zunehmenden Antibiotika-Resistenzen zu kommen.

Dr. Hendrik Seeliger ist Chirurg auf dem Campus Benjamin Franklin. Er wird seine Förderung als Clinical Fellow für Hospitationsreisen nach Tokio und New York nutzen und sich dort die neuesten Techniken bei Eingriffen in den menschlichen Verdauungstrakt mithilfe von Operationsrobotern aneignen. Diese besonders schonende Operationstechnik soll anschließend auch in Berlin angeboten werden.

Eine deutliche Verbesserung bei der Risikoberatung von Frauen in Hinsicht auf Brust- und Eierstockkrebs hat sich Dr. Dorothee Speiser vom Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs zum Ziel gesetzt. Die Charité-Oberärztin wird durch gezielte Fortbildungen auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand die behandelnden Gynäkologen in Berlin und Brandenburg besser auf die rasant steigenden Anfragen von ratsuchenden Frauen vorbereiten. Unnötige Brust- und Eierstock-OPs sollen dadurch vermieden werden.

Darüber hinaus werden als Clinical Fellows gefördert: Dr. Arend Koch (Institut für Neuropathologie) mit einem Forschungsprojekt zu Tumorerkrankungen des Zentralen Nervensystems, Dr. Marcus Czabanka (Klinik für Neurochirurgie) für eine klinische Studie mit Atherosklerose- und Moyamoya-Patienten zur Blutversorgung des Gehirns, Professor Dr. Fabian Knebel (Klinik für Kardiologie und Angiologie) für eine Forschungsarbeit über Patienten mit implantierten Aortenklappen und Dr. Severin Daum (Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie) mit der Analyse von neuen molekularen Markern bei Patienten mit Magen-Darm-Krebs.

Die Clinical Fellows sind Bestandteil der von Johanna Quandt im Jahr 2013 ins Leben gerufenen Privaten Exzellenzinitiative zur Unterstützung der Berliner Gesundheitsforschung. Bei der Privaten Exzellenzinitiative der Stiftung Charité handelt sich um eine der größten privaten Einzelzuwendungen zur Förderung der deutschen Wissenschaftslandschaft. Über die Förderungen entscheidet der in der Stiftung Charité für die Initiative eingesetzte Wissenschaftliche Beirat unter dem aktuellen Vorsitz des Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft, Professor Dr.-Ing. Matthias Kleiner. Die jüngsten Förderentscheidungen wurden am 11. Mai 2016 in Berlin getroffen. Weitere Informationen sind zu finden unter: <link www.stiftung-charite.de>www.stiftung-charite.de.</link&gt;

Über die Stiftung Charité

Die Stiftung Charité versteht sich als Schrittmacher und kreativer Impulsgeber für die Charité – Universitätsmedizin Berlin und deren Partner, insbesondere das Berliner Institut für Gesundheitsforschung | Berlin Institute of Health (BIH). Bei ihren Aktivitäten stellt sie Menschen mit ihren Talenten in den Mittelpunkt und fördert Vorhaben, die letztendlich der Gesellschaft zu Gute kommen. Mit ihrer Struktur und Arbeitsweise will die Stiftung Charité ein Modell für die konstruktive Partnerschaft zwischen einer akademischen Einrichtung und einer unabhängigen Stiftung sein. Weitere Informationen: <link www.stiftung-charite.de - external-link-new-window "Öffnet externen Link in neuem Fenster">www.stiftung-charite.de</link>