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Sind Sie besorgt über die Reproduzierbarkeitskrise? Fragen Sie sich, was Sie tun können, um wissenschaftliche Strenge und Reproduzierbarkeit zu verbessern? Möchten Sie lernen, Praktiken zu erkennen, die zu einer schlechten Reproduzierbarkeit in Ihrem eigenen Bereich beitragen, und Lösungen entwickeln? Sie möchten praktische Erfahrungen sammeln?

Melden Sie sich für den Meta-Forschungskurs des QUEST Centers an, in dem Studierende in Teamarbeit eine Meta-Forschungsstudie konzipieren, durchführen und veröffentlichen können.

Was ist Meta-Forschung?

Meta-Forschung ist Forschung über Forschung. Meta-Forschung oder wissenschaftliche Studien über wissehschaftliche Studien können uns helfen, die Wissenschaft zu verbessern, indem sie gemeinsame Probleme bei der Konzeption, Durchführung, Analyse und Berichterstattung wissenschaftlicher Studien aufzeigen. So können wir gezielte Lösungen zur Verbesserung der wissenschaftlichen Forschung entwickeln. Im Rahmen der Meta-Forschung können auch andere Themen untersucht werden, die Einfluss auf die Forschungspraxis haben, z. B. Einstellungs- und Beförderungspraktiken, Bildungsprogramme, Richtlinien für Fachzeitschriften und Richtlinien von Förderorganisationen.

Bitte beachten Sie, dass dies kein Kurs über Meta-Analyse ist. Unter Meta-Analyse versteht man den Prozess der systematischen Identifizierung aller Studien, die sich mit einer bestimmten Forschungsfrage befassen (systematische Überprüfung), und die Kombination der Ergebnisse dieser Studien, um die Größe und Richtung eines Effekts zu schätzen. Obwohl die Meta-Forschung einige Techniken von systematischen Übersichten entlehnt, gibt es deutliche Unterschiede.

Beschreibung

In diesem von den Teilnehmenden geleiteten "Learning by Doing"-Kurs werden die Studierenden im Team eine Meta-Forschungsstudie durchführen. Alle Teilnehmenden werden als Autor:innen einer Meta-Forschungsarbeit aufgeführt, die am Ende des Kurses bei einer von Expert:innen begutachteten Zeitschrift zur Veröffentlichung eingereicht wird. Nach Abschluss des Kurses sind die Studierenden in der Lage, die erlernten Fähigkeiten zur Lösung von Problemen in ihrem eigenen Bereich anzuwenden.

Beispiel-Paper:

Jambor H, Antonietti A, Alicea B, Audisio TL, Auer S, Bhardwaj V, et al. (2021) Creating clear and informative image-based figures for scientific publications. PLoS Biol 19(3): e3001161. https://doi.org/10.1371/journal.pbio.3001161

Kroon C, Breuer L, Jones L, An J, Akan A, Mohamed Ali EA, et al. (2022) Blind spots on western blots: Assessment of common problems in western blot figures and methods reporting with recommendations to improve them. PLoS Biol 20(9): e3001783. https://doi.org/10.1371/journal.pbio.3001783

Lernziele

Nach Abschluss des Kurses sind die Teilnehmenden in der Lage:

  1. Meta-Forschung zu definieren und zu erklären, wie Wissenschaftler:innen Meta-Forschung nutzen können, um die Wissenschaft zu verbessern.
  2. Studiendesigns für Meta-Forschungsstudien im Stil von systematischen Übersichten/Literaturstudien zu kritisieren, indem sie die wissenschaftliche Genauigkeit und Machbarkeit bewerten.
  3. Screening-, Abstraktions- und Analyseprotokollen für eine Meta-Forschungsstudie zu verfassen.
  4. Verfahren zur Schulung des Studienteams in der Datenauswahl und -analyse zu implementieren.
  5. Eine systematische Übersichtsarbeit/einen Literaturüberblick im Stil einer Meta-Forschungsstudie durchzuführen.
  6. Ein öffentliches Repositoriums mit den Ergebnissen der Meta-Forschungsstudie, einschließlich Protokollen, Daten und Metadaten, zu erstellen.
  7. Die Ergebnisse der Meta-Forschungsstudie zu nutzen, um gezielte Lösungen für die identifizierten Probleme zu entwickeln.
  8. Eine Kommunikationsstrategie zur Erläuterung der Ergebnisse der Meta-Forschungsstudie für aktive Forschende zu erarbeiten. 
  9. Ein Manuskript zu verfassen, in dem die Ergebnisse der Meta-Forschungsstudie ausführlich dargestellt werden.

Voraussetzungen

Die Kursteilnehmenden müssen bereits über Forschungserfahrung verfügen.

Zertifikate, ECTS & Zeitaufwand

Wir stellen ein Paket zur Verfügung (unterzeichnetes Zertifikat/Informationen über den Kurs usw.), das den Studierenden hilft, ECTS-Kreditpunkte von ihrer Einrichtung oder ihrem Fachbereich zu erhalten (ECTS: 6 Credits). Da dieser Kurs für Studierende aus verschiedenen Studiengängen offen ist, ist es nicht möglich, eine formale Genehmigung von jedem einzelnen Studiengang zu erhalten. Die Studierenden sind selbst dafür verantwortlich, dass sie für den Kurs Credits erhalten.

Die Studierenden nehmen jede Woche an einer 90-minütigen Videokonferenz teil, in der ein Seminar zur Vermittlung neuer Inhalte mit aktiven Diskussionen über das Vorgehen in den einzelnen Phasen des Meta-Forschungsprojekts kombiniert wird. Die Studierenden werden während des gesamten Kurses virtuell über Microsoft Teams interagieren. Es wird davon ausgegangen, dass die Studierenden während des gesamten Kurses durchschnittlich einen Tag pro Woche mit der Arbeit an den Kursaktivitäten verbringen werden. Der Zeitaufwand kann sich je nach Projekt und Studiendesign, das die Studierenden wählen, ändern.

Dozentinnen

Hauptdozentin
Tracey Weissgerber, PhD, Meta-Forscherin, Gruppenleiterin

Dr. Weissgerber ist Meta-Forscherin am QUEST (Quality | Ethics | Open Science | Translation) Center in Berlin. Sie schloss ihr Studium der Physiologie an der Queen's University (Kanada) ab, erhielt ein Postdoc-Stipendium am Magee-Women's Research Institute (USA) und war Assistenzprofessorin an der Mayo Clinic (USA). Ihr 2015 veröffentlichtes Paper über Balkendiagramme wurde mehr als 375.000 Mal aufgerufen. Dieses Paper trug zu einer Änderung der Richtlinien vieler Zeitschriften bei, die Autoren ermutigen, Balkendiagramme für kontinuierliche Daten durch informativere Grafiken (Dot Plots, Box Plots, Violin Plots) zu ersetzen.

Weitere Dozentin
Camila Baselly, studentische Mitarbeiterin 

Teilnahme

Dieser Kurs steht Studierenden der biomedizinischen oder biologischen Wissenschaften an der Charité - Universitätsmedizin Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin oder der Technischen Universität Berlin offen. Der Kurs ist offen für Doktorand:innen, Medizinstudent:innen und MD/PhD-Student:innen, die aktiv an der Forschung teilnehmen. Masterstudent:innen, die über umfangreiche Forschungserfahrung verfügen, können sich ebenfalls bewerben.

Wichtige Informationen

Datum: Neue Termine werden zeitnah bekannt gegeben.

Zeit: Es wird davon ausgegangen, dass die Studierenden während des gesamten Kurses durchschnittlich einen Tag pro Woche mit der Arbeit an den Kursaktivitäten verbringen werden. Der Zeitaufwand kann sich je nach Projekt und Studiendesign, das die Studierenden wählen, ändern.

Einen detaillierten Kursüberblick finden Sie unter diesem Link.

Kurssprache: Englisch

Ort: Online, via Microsoft TEAMS.

Kontakt

Dr. Tracey Weissgerber

AG Leiterin

ORCID | Interessenskonflikte

Kontaktinformationen
Telefon:+49 30 450 543 009
E-Mail:tracey.weissgerber@bih-charite.de