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Prof. Dr. Andreas Diefenbach tritt mit dem heutigen Tag eine Professur für Mikrobiologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin an. Zudem leitet er das Institut für Mikrobiologie der Charité und verantwortet den Fachbereich Mikrobiologie bei der Labor Berlin GmbH. Mit Andreas Diefenbach gewinnt die Charité einen ausgewiesenen Experten im Bereich der Mikrobiologie und Infektionsimmunologie. Seine Berufung wurde durch die Einstein Stiftung ermöglicht und das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) und das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) unterstützt. „Andreas Diefenbach ist ein herausragender Wissenschaftler im Bereich der medizinischen Mikrobiologie, der gemeinsam mit seinem Team die gesamte Bandbreite dieses Faches umfassend vertritt“, sagt Prof. Dr. Christian Hagemeier, Prodekan für Forschung an der Charité. „Sein Forschungsprofil wird nicht nur die Immunwissenschaften der Charité, sondern den gesamten Forschungsstandort Berlin enorm stimulieren“, betont er. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten Diefenbachs steht die Frage, durch welche Mechanismen das angeborene Immunsystem Infektionserreger wie Viren, Bakterien und Krebszellen erkennt. So untersuchte er intensiv die sogenannten Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), die auf ihrer Oberfläche spezielle molekulare Sonden tragen. Diese Sonden erkennen körpereigene Zellen, die entweder durch Viren und Bakterien infiziert oder zu Krebszellen entartet sind. Bereits als PostDoc und später als Assistant Professor am Skirball Institute of Biomolecular Medicine in New York, fand und charakterisierte er die Oberflächenmoleküle, mit denen Krebszellen sich den NK-Zellen verraten. Zudem zeigte er, dass diese Zellen sowie andere Lymphozyten des angeborenen Immunsystems, die "innate lymphoid cells" (ILCs) nicht nur bei der Infektionsabwehr eine zentrale Aufgabe übernehmen sondern auch wichtige Funktionen bei nicht-immunologischen Prozessen wie der Organhomöostase, also der Aufrechterhaltung des balancierten Funktionszustands lebenswichtiger Organe, haben. „Der Wissenschaftsstandort Berlin und die Charité mit ihren starken Immun- und Biowissenschaften werden es uns erlauben, unsere Forschungsinteressen auch in der Zukunft zielgerichtet weiter zu entwickeln und unsere Erkenntnisse frühzeitig der klinischen Forschung zugänglich zu machen“, so Prof. Diefenbach. In den kommenden Jahren möchte er verstärkt die Rolle des angeborenen Immunsystems bei der physiologischen Anpassung an die Umwelt und bei der Regeneration von Geweben und Organen untersuchen. „Solche Studien helfen uns besser zu verstehen, wie Entzündungen an Grenzflächen, beispielweise bei Allergien und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, entstehen“, fügt er hinzu. Am Berliner Institut für Gesundheitsforschung wird Andreas Diefenbach über die „BIH-Professur für Präzisionsmedizin mit dem Schwerpunkt Mikrobiomforschung an der Charité“ angebunden. Dort wird er eine Forschungseinheit für das Forschungsprogramm Personalisierte Medizin mit aufbauen. „Die Mikrobiomforschung hat am BIH und in der Personalisierten Medizin eine große Bedeutung. Sie wird dazu beitragen, die Ursachen von Krankheiten in Individuen besser zu verstehen und damit die Prädiktion von Krankheiten sowie die Entwicklung neuer Therapien beschleunigen“, sagt Professor Erwin Böttinger, Vorstandsvorsitzender des BIH. Andreas Diefenbach wurde 1965 in Aachen geboren. Seine medizinische Karriere begann er 1989 mit dem Studium der Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und am Imperial College in London, England. Nach Abschluss seines Studiums war Diefenbach von 1999 bis 2003 Postdoctoral Fellow am Department of Molecular and Cell Biology an der University of California, Berkeley, USA unterstützt durch Forschungsstipendien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Howard Hughes Medical Institutes (HHMI). Von 2003 bis 2006 hatte er eine Irene Diamond Assistant Professorship of Immunology am Skirball Institute of Biomolecular Medicine, New York, USA inne. Und von 2007 bis 2013 war Diefenbach Stellvertretender Direktor der Abteilung Mikrobiologie des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (IMMH) am Universitätsklinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Zeitgleich hatte er eine W3-Professur für Mikrobiologie und Molekulare Infektionsimmunologie an der Universität Freiburg inne und war Adjunct Professor of Pathology am Department of Pathology des University Medical Center in New York, USA. Seit 2013 war Andreas Diefenbach Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Universität Mainz. Er ist Sprecher des DFG Schwerpunktprogramms 1937 „Innate Lymphoid Cells“. Copyright Porträtfoto: Privat

Kontakt

Alexandra Hensel
Pressesprecherin Berliner Institut für Gesundheitsforschung
Telefon: +49 30 450 543 019
alexandra.hensel@bihealth.de