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„Meine Familie sind im engeren Sinne mein Sohn, 6 Jahre alt, und ich. Wir sind froh viele liebe Menschen in unserem Leben zu haben, die mit uns verwandt oder befreundet sind, deren Wohlsein uns sehr am Herzen liegt und die uns auf verschiedene Weise begleiten. Eng im Kontakt mit unserer Familie & Freunden zu sein, ist uns beiden sehr wichtig. Das heißt auch, gemeinsam durch schwierige Zeiten zu gehen, Konflikte auszuhalten und auch auszutragen, aber erstmal jeden annehmen wie er ist. Ich bin ein großer Befürworter des Satzes: Man braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen. Ich bin selbst in einem Drei-Generationen-Haus aufgewachsen. Da ein ähnliches Zusammenleben heute nicht mehr möglich ist für uns, versuchen wir auf andere Art den Kontakt eng zu halten – zum Beispiel durch gemeinsame Unternehmungen und Besuche. Eine absolut willkommene Abwechslung im Arbeitsalltag!

 „Wissenschaft und Familie bedeutet für mich …heißt Prioritäten setzen, einen Kompromiss finden – in die eine oder andere Richtung. Ich denke, es ist okay, dass es abwechselnde Phasen gibt, über die man mit den Kolleg*innen und Vorgesetzten oder eben mit der Familie reden muss. Ich denke schwierig ist für mich dabei, dass ich bei meiner Arbeit einer Fokussierung bedarf, die sich mit Familie manchmal nicht so leicht herstellen lässt.“

Welche Rolle spielt die Familie in Ihrem beruflichen Alltag?

„Die Verantwortung und Freude, die meine Kolleg*innen aus ihren Familienbeziehungen entnehmen, empfinde ich als verbindend. Diese Anerkennung der Familienaufgaben spielt für die Teambildung und die Authentizität meines Erachtens eine große Rolle. Es ist einfach klar, dass es jeden von uns aus familiären Gründen mal gut und auch mal schlecht gehen kann. Dafür muss es allerdings auch okay sein, diese Lebensseite zeigen zu können. Ich persönliche möchte mich gegenüber meiner Familie auch demgegenüber rechtfertigen, in welchen beruflichen Bereich ich mich engagiere und welche Nutzen meine Tätigkeit hat. Ich denke also meine Familie ist auch eine Art moralischer Kompass für mich.“

Welche Rolle spielt die Wissenschaft in Ihrem privaten Familienleben?

„Wissenschaft ist in meinem Verständnis eine Art des kritischen Denkens, die u.a. auf offene und genaue Beobachtung fußt. Für mich ist das eine Betrachtungsweise, die wir in die Familie hineintragen können. Ich mag es auch meinen Sohn etwas schätzen zu lassen – dieser Gedanke, dass wir uns an die Beantwortung von Fragen selbst annähern können, versuche ich ihm weiterzugeben. Ich versuche hier und da wichtige gesellschaftliche Themen aus meinem Beruf auch mit meiner Familie zu besprechen. Allerdings stoße ich bei Nichtakademikern selten auf interessierte Zuhörer. Manchmal empfinde ich mein berufliches Umfeld, Interessen und Wertvorstellungen als sehr weit entfernt von meinem privaten Kontext.“