Unser Zentrum
Zwischen Grundlagenforschung und Anwendung
Wir sind ein interdisziplinär ausgerichtetes Forschungszentrum von internationalem Ruf. Unsere sechs Forschungsbereiche sind in eine innovative Translationsstruktur eingebunden: Von der Geschäftsentwicklung über regulatorische Fragen bis hin zur Gesundheitsökonomie beraten BCRT-interne Mitarbeiter unsere Forschungsgruppen frühzeitig und begleiten sie kontinuierlich. Somit gewährleisten wir, dass unsere Forschungsergebnisse schnell in die klinische Anwendung überführt werden.
Über uns
Im Jahr 2019 wurde der Berliner Teil des Verbundprojekts BCRT als Allianz der Charité-Universitätsmedizin Berlin und des Berlin Institute of Health in den Fokusbereich Regenerative Therapien der dritten Säule der Charité integriert. Mehr als 250 Mitarbeiter - Ärzte, Naturwissenschaftler, Translationsexperten, Ingenieure, Promovierende und technische Mitarbeiter - forschen und arbeiten am BCRT. Das BCRT basiert auf drei Hauptelementen: Transdisziplinarität, Technologie und Translation.
Regenerative Therapien - Werkzeuge für neue Behandlungskonzepte von Patienten
Die Medizin erzielte in den vergangenen Jahren dank neuer Pharmaka und neuer biologischer Medikamente enorme Fortschritte. Dennoch gibt es eine Reihe offener Probleme, die sich durch eine alternde Gesellschaft in Zukunft weiter verstärken werden.
Traditionell werden die Ursachen und Symptome einer Krankheit behandelt. Bei regenerativen Therapien hingegen werden die gestörten Körperfunktionen selbst wiederhergestellt. Dies geschieht entweder durch Anregung der körpereigenen Selbstheilungs- und Reparaturprozesse oder durch biologischen Ersatz in Form von lebenden Zellen. Das Ziel ist, möglichst den gesunden und funktionalen Originalzustand eines betroffenen Gewebes wiederherzustellen, anstatt es nur behelfsmäßig zu reparieren oder die aus dem Defekt resultierenden Symptome zu behandeln.
Diese kurativen Ansätze der Regenerationsmedizin, kombiniert mit neuen diagnostischen, chirurgischen und minimal-invasiven Verfahren, stellen ein neues Paradigma in der medizinischen Versorgung dar. Damit lassen sich bisher nicht oder nur unbefriedigend gelöste Probleme bewältigen.
Wir am BCRT entwickeln neue Methoden und Produkte, um körpereigene Regenerationsprozesse durch Zellen, Biomaterialien, biologisch aktive Faktoren und Kombinationen daraus anzuregen. Damit können akute und chronische Erkrankungen des Immunsystems, des Bewegungsapparates und des Herz-Kreislauf-Systems nachhaltig erfolgreich behandelt bzw. geheilt werden.
Woran arbeiten wir?
- Entwicklung von Methoden und Werkzeugen für regenerative Therapien auf der Basis von Immun- und Stammzellen, Biomaterialien, biologisch aktiven Faktoren und Kombinationen daraus.
- Entwicklung von Biomarkern zum optimalen Einsatz dieser neuen, regenerativen Therapien mit dem Ziel, die Therapie passend zum Bedarf des Patienten (insbesondere bei Erkrankungen des Immunsystems, Bewegungsapparates, Herz-Kreislauf-Systems) und zum jeweilig optimalen Zeitpunkt auszuwählen.
- Schnelle Umsetzung der Forschungsergebnisse in präklinische und klinische Studien zur Entwicklung neuer Regenerativer Therapien.
- Gezielte Ausbildung einer neuen Generation von Wissenschaftlern: qualifizierte Mediziner, Naturwissenschaftler und Ingenieure, die im Feld der regenerativen Therapien sowohl Grundlagen- als auch angewandte Forschung betreiben.
- Förderung von Partnerschaften mit Krankenkassen, regulierenden Behörden, Experten der Gesundheitsökonomie sowie mit Vertretern und Partnern aus der Biotech- und Pharmaindustrie.
- Einbindung in regionale, nationale und internationale wissenschaftliche und organisatorische Netzwerke.
- Kommunikation unserer Ziele und Ergebnisse mit der wissenschaftlichen, politischen und allgemeinen Öffentlichkeit.
Besondere Herausforderungen
Die Entwicklung regenerativer Therapien stellt das BCRT vor große Herausforderungen:
- Einführung einer neuen Klasse an Therapeutika, die, anders als Pharmaka oder Medizinprodukte, neue Behandlungswege und Therapien ermöglichen.
- Bewerkstelligung der regulatorischen Aspekte der Zulassung dieser neuen, komplexen Therapien und des Nachweises ihres gesundheitsökonomischen Nutzens.
- Sorgfältiges Abwägen der Chancen und Risiken dieser neuen Therapieformen (z.B. Stammzelltherapie); Unterstützung einer öffentlich geführten, qualifizierten Diskussion.
- Definition von international anerkannten Behandlungsstandards, jenseits der Qualifikation einzelner Zentren, um einen breiteren Einsatz der Therapien auf qualifiziertem Niveau zu erreichen. Damit soll gezielt auch eine Abgrenzung von unwissenschaftlichen Ansätzen und Versprechen zu den Chancen der Regenerativen und Stammzell-Medizin geschaffen werden, die einzelne, kommerziell orientierte Einrichtungen verfolgen.