QualitätssicherungLaufend
Geschlechtsunterschiede in präklinischen Modellen des ischämischen Schlaganfalls
Systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse zu den Geschlechtsunterschieden in der präklinischen Schlaganfallforschung in in vivo als auch in vitro Modellen.
Hintergrund
Sowohl in klinischen als auch in präklinischen Studien wurden geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Häufigkeit, dem Schweregrad und den Folgen von Schlaganfällen festgestellt. Die Mechanismen, die diesen Unterschieden zugrunde liegen, sind jedoch nur unzureichend bekannt. Insbesondere die präklinische Schlaganfallforschung wurde für die mangelnde Berücksichtigung des Geschlechts als biologische Variable kritisiert, da die meisten Studien an männlichen Tieren durchgeführt wurden und den potenziellen geschlechtsspezifischen Auswirkungen experimenteller Interventionen wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Es besteht daher ein dringender Bedarf, die Berücksichtigung des Geschlechts in der präklinischen Schlaganfallforschung zu evaluieren und zu verbessern, sowie die Rolle des Geschlechts bei der Schädigung, dem Schutz und der Reparatur des Schlaganfalls zu untersuchen.
Zielsetzung
Wir werden eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse der vorhandenen präklinischen Schlaganfall-Literatur durchführen, um Geschlechtsunterschiede in in vitro und in vivo Studien zu untersuchen. Dies beinhaltet die Bewertung der Geschlechtszugehörigkeit in in vitro Studien, die Bewertung der Empfindlichkeit von männlichen und weiblichen Modellen gegenüber Schlaganfallverletzungen und die Untersuchung möglicher geschlechtsspezifischer Effekte experimenteller Therapien. Außerdem wollen wir die Erkenntnisse über die Mechanismen zusammenfassen, die den Unterschieden zwischen den Geschlechtern bei der Schädigung, dem Schutz und der Heilung des Schlaganfalls zugrunde liegen. Schließlich werden wir eine systematische Online-Zusammenfassung der Evidenz (SOLES) von Studien erstellen, die sich mit Faktoren der externen Validität in der präklinischen Schlaganfallforschung befassen.
Methodik
Um unsere Ziele zu erreichen, werden wir eine umfassende Suche in der veröffentlichten Literatur durchführen und dabei eine vordefinierte Suchstrategie anwenden. Wir werden Studien einschließen, die unsere Einschlusskriterien erfüllen, die auf der Grundlage von a priori festgelegten Kriterien entwickelt werden. Wir werden relevante Daten aus jeder eingeschlossenen Studie extrahieren und gegebenenfalls eine Meta-Analyse durchführen. Zur Bewertung der Qualität der eingeschlossenen Studien werden wir etablierte Kriterien für das Risiko von Verzerrungen und die Studienqualität anwenden. Zur Bewertung des Reportings über das Geschlecht in in vitro Studien werden automatisierte Tools eingesetzt.
Erwartete Ergebnisse / Implikationen / Perspektiven
Die Ergebnisse dieser Studie werden einen umfassenden Überblick über die Geschlechtsunterschiede in der präklinischen Schlaganfallforschung geben und Bereiche aufzeigen, in denen weiterer Forschungsbedarf besteht. Indem wir die Bedeutung der Berücksichtigung des Geschlechts als biologische Variable in der präklinischen Schlaganfallforschung hervorheben, hoffen wir, Forscher zu ermutigen, das Geschlecht als Standardvariable in ihre Versuchsplanung einzubeziehen. Dies wird letztlich zu einem besseren Verständnis der Mechanismen führen, die den geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Schädigung, dem Schutz und der Reparatur des Schlaganfalls zugrunde liegen, und die Entwicklung wirksamerer geschlechtsspezifischer Therapien erleichtern. Die Entwicklung eines SOLES wird eine dynamische und ständig aktualisierte Zusammenfassung der Literatur auf diesem Gebiet liefern und die Umsetzung präklinischer Forschungsergebnisse in die klinische Praxis erleichtern.