Daten sind mittlerweile eine wichtige Größe in der Gesundheitsindustrie. Sie dokumentieren Blutdruckwerte und chirurgische Eingriffe, Krankengeschichten und Versicherungsfragen, den Impfstatus und die Kosten. Aber obwohl Big Data Behandlungserfolge verbessern könnten, beunruhigt die Gesellschaft das Sammeln von persönlichen Informationen und stellt Politik, Klinker und Forschende vor ethische, regulatorische und technische Herausforderungen. Außerdem sind die meisten Versprechen von Big Data im Gesundheitsbereich noch längst nicht durch große qualitätsgesicherte Studien belegt.
In der von Prof. Ulrich Dirnagl, Gründungsdirektor des BIH QUEST Centers, organisierten Session diskutieren am 15. Oktober 2018 im Rahmen des 10. World Health Summit (WHS) Vertreter*Innen aus der Forschung, der Industrie und der Politik die Chancen und Herausforderungen von Big Data. Wie können Regierungen und Gesundheitsversorger unterstützen, um aus Big Data den maximalen Nutzen für die Gesellschaft zu erbringen? Können Big Data fakten-basierte Entscheidungen von Politiker*Innen vorantreiben? Werden sie beeinflussen, wie Gesundheitssysteme soziale und globale Herausforderungen in entwickelten und Entwicklungsländern angehen? Der Umfang, die Genauigkeit und die bessere Verfügbarkeit von Patient*Innen- und Populationsdaten wird auch die Frage nach der Datenhoheit hervorrufen: Wem gehören die Daten und wer darf darüber bestimmen? Die Teilnehmer*Innen werden technologische, kommerzielle, statistische, ethische, praktische und politische Fragen im Zusammenhang mit Big Data diskutieren, aber auch die Möglichkeiten aufzeigen, die Big Data bei Forschung und Innovation, aber vor allem im klinischen Alltag haben kann.