Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) haben Dr. Andreas Horn von der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité mit dem diesjährigen Heinz-Maier-Leibnitz-Preis geehrt. Andreas Horn ist Alumnus des BIH Charité Junior Clinician Scientist Programms. Durch seinen innovativen Ansatz trägt er dazu bei, die Stimulation ganzer Netzwerke von Nervenzellen zur Therapie verschiedener Bewegungsstörungen zu optimieren. Andreas Horn nutzt und entwickelt modernste Bildgebungsmethoden zur Untersuchung der Gehirnfunktion. Sein Fokus liegt dabei auf dem Verständnis und der Modulation neuronaler Netzwerke im Gehirn, erklärtes Ziel ist die Verbesserung der „Tiefen Hirnstimulation“. Dieser Therapieansatz erlaubt die symptomatische Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Bewegungsstörungen wie Parkinson, mit Epilepsien oder Zwangsstörungen. Das Forschungsfeld verbindet Neurologie, Neuroradiologie und zunehmend auch die Psychiatrie. Mit seinem innovativen Ansatz trägt Horn dazu bei, die Effekte der Stimulation auf strukturelle und funktionelle, weit verzweigte neuronale Netze besser zu verstehen. Ein wichtiger Meilenstein war die Entwicklung einer frei verfügbaren Software zur postoperativen Analyse der Stimulationseffekte. 2019 wurde Horn ins Emmy Noether-Programm der DFG aufgenommen, seit 2020 leitet er zudem zwei Teilprojekte in einem Sonderforschungsbereich.
Mit der wichtigsten Auszeichnung in Deutschland für Forschende in frühen Karrierephasen werden vier weitere Wissenschaftlerinnen und fünf Wissenschaftler verschiedener Fachgebiete gefördert. Die Verleihung der mit jeweils 20.000 Euro dotierten Preise findet am 3. Mai 2022 in Berlin statt und wird per Livestream übertragen.
Seit 1977 wird der Heinz Maier-Leibnitz-Preis jährlich an herausragende Forscherinnen und Forscher verliehen, die sich in einem frühen Stadium ihrer wissenschaftlichen Laufbahn befinden und noch keine unbefristete Professur innehaben. Der Preis dient als Anerkennung und zugleich als Ansporn, diese Laufbahn eigenständig und zielstrebig fortzusetzen. Benannt ist er seit 1980 nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz, in dessen Amtszeit (1974–1979) er erstmals vergeben wurde. Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis gilt als der bedeutendste Preis in Deutschland zur Förderung wissenschaftlicher Persönlichkeiten in einem frühen Karrierestadium. Für die diesjährige Preisrunde waren insgesamt 155 Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden.