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Wie kann vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz (KI) effizienter auf den Markt gebracht und europaweit Anwendung finden? Um diese Frage zu beantworten, hat die Europäische Union zum 1. Januar 2023 im Rahmen ihres Programms “Digitales Europa” vier sektorale Test- und Experimentiereinrichtungen (engl.: Testing and Experimentation Facility, kurz: TEFs) für KI eingerichtet.  

Mit den TEFs will die EU den Weg exzellenter KI-Lösungen vom Labor bis auf den Markt fördern. Sie stehen als spezialisierte Standorte allen Technologieanbietern in Europa offen, um modernste KI-basierte Soft- und Hardwareprodukte sowie -services in realen Umgebungen zu testen. 

Nach einem Jahr des Aufbaus sind die TEFs nun am 4. März im Langenbeck-Virchow-Haus der Charité - Universitätsmedizin Berlin unter dem Motto „All TEFs Open for Business” eröffnet worden und sind bereit für den Betrieb. Das Projekt TEF-Health hatte zusammen mit den drei anderen TEF-Projekten aus den Bereichen Landwirtschaft (agrifoodTEF), Fertigung (AI-MATTERS) und intelligente Städte (CitCom.AI) zur gemeinsamen Veranstaltung nach Berlin eingeladen. Hier haben die vier TEFs erstmals ihre Ergebnisse und Verfahren der KI-Community vorgestellt.  

TEF-Health entwickelt seit Januar 2023 im Rahmen des EU-Programms “Digitales Europa” technische und administrative Verfahren, um innovative Ansätze aus KI und Robotik im Gesundheitswesen zu prüfen und schneller zur Marktreife zu bringen. Der technische Fortschritt in diesen Bereichen hat eine atemberaubende Geschwindigkeit erreicht – nicht zuletzt im Gesundheitswesen. Neue medizinische Geräte und Verfahren müssen ihren Nutzen und ihre Sicherheit erst unter Beweis stellen. Dabei gab es bislang in der Europäischen Union zwar hohe Qualitätsanforderungen, jedoch noch unzureichend Testinfrastrukturen, mit denen sich Standards entwickeln, Innovationen prüfen und neue Produkte zertifizieren lassen. 

Hier setzt TEF-Health an 

“Unser Ziel ist es die Validierung und Zertifizierung von KI und Robotik in medizinischen Geräten zu erleichtern und zu beschleunigen”, so Prof. Petra Ritter. Sie koordiniert das Konsortium hinter der Versuchsanlage und leitet am Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) die Arbeitsgruppe “Gehirnsimulation“. 

Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Berlin, und Lucilla Sioli, Direktorin für Künstliche Intelligenz und Digitale Industrie der Europäischen Kommission betonten die Relevanz dieser Infrastruktur für den Standort Berlin und Europa: „Berlin ist heute Deutschlands größter Standort für Spitzenforschung. Wir wollen unsere Stadt zum Innovationsstandort Nummer eins in Europa machen und setzen dabei bewusst auf internationale Kooperation. Das gilt ganz besonders für die Gesundheitsforschung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Das große Potenzial für die Entwicklung innovativer Anwendungen im Gesundheitssektor geht einher mit einer großen Verantwortung, für den Einsatz von KI klare Standards und Regeln zu etablieren. Das europäische Vorzeigeprojekt TEF-Health ist ein wichtiger Baustein, um das Vertrauen sowie die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger in Robotik- und KI-gestützte Medizinprodukte zu sichern und die europäische Gesundheitsversorgung zukunftsfähig aufzustellen. Deshalb unterstützen wir von der Senatswirtschaftsverwaltung das Vorhaben mit drei Millionen Euro und freuen uns sehr, die Konferenz zur Eröffnung der vier europäischen KI-Testinfrastrukturen in Berlin auszutragen.“ 

Nach der offiziellen Eröffnung folgte ein bunt gemischtes Programm aus Expert*innenrunden rund um die Anwendung von KI in den vier verschiedenen Bereichen. Nachmittags teilten Vertreter*innen von kleinen und mittelständischen Unternehmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit, Fertigung und Smart Cities ihre Anwendungsfälle und Erfahrungen mit den TEFs.

Parallel konnten sich die Teilnehmer*innen im Foyer einer Messe über die verschiedenen TEF-Services und ihre Projekte informieren.