In unserem Workshop berichten wir über die Anfänge der Entwicklung neuer antiviraler Therapien. Alles beginnt mit der wichtigsten Frage: Was ist die Achillesferse des Virus und mit welchen Strategien kann man dagegen vorgehen? Von der Theorie zur Praxis – wir zeigen euch wie im Labor die antivirale Wirksamkeit verschiedener Moleküle getestet wird und was das Berufsleben einer Forscherin noch mit sich bringt.
Den Link zur Teilnahme schicken wir Euch per Mail kurz vor der Veranstaltung. Alles, was ihr für die Teilnahme braucht, ist ein Computer oder Tablet mit Mikrofon und Kamera.
Dr. Sandra Pinkert
Während meines Abiturs habe ich den Film „Outbreak“ gesehen und beschlossen, ‚das will ich auch machen‘. Zwar laufe ich heute nicht im S4-Anzug mit separater Sauerstoffversorgung rum, aber ich habe meine Berufswahl nie bereut. In meinem Biologiestudium habe ich mich sehr früh auf Virologie und Mikrobiologie spezialisiert. Wie ein Virus, dass tausendfach kleiner ist als eine unserer Körperzellen, es schafft binnen kürzester Zeit diese zu übernehmen, fasziniert mich nach wie vor und wird es wahrscheinlich auch immer tun. Nach meinem Studium in Leipzig wechselte ich für meine Promotion nach Berlin an die Charité und beschäftige mich mit Viren, die das Herz infizieren können und es somit schädigen. Wie genau diese Viren in die Herzzellen gelangen untersuchte ich bei einem Aufenthalt in Philadelphia, wo einer der Spezialisten auf diesem Gebiet arbeitete. Mittlerweile gehört auch die universitäre Lehre zu meinem Aufgabengebiet, es wird also nie langweilig.
Clara Bredow, Doktorandin
Ich habe mein Abitur 2009 in Berlin geschrieben (LK Bio und Französisch) und bin danach erstmal für ein Jahr ins Ausland. Ohne die Erfahrungen in Kanada hätte sich mein Biochemie-Studium als um einiges schwieriger erwiesen. Ich habe auch im Studium so viele Praktika wie möglich in den USA und in Kanada absolviert und konnte letztendlich auch meine Masterarbeit in Toronto schreiben. Diese Auslandserfahrungen waren ausschlaggebend für meine Aufnahme in eine Graduiertenschule, über die ich während meiner Doktorarbeit viele Kursangebote und Schulungen wahrnehmen konnte.
Sophia Borowski
Ich habe bereits während meines Abiturs (LK Bio und Chemie) festgestellt, dass ich mich sehr für naturwissenschaftliche Zusammenhänge interessiere. In meinem 5-jährigen Biochemie und Molekularbiologie Studium hat sich dann herausgestellt, dass mich der immunologische Bereich besonders interessiert. Ich finde es einfach faszinierend welche Mechanismen dem Körper zur Verfügung stehen, um jeden noch so kleinen Vorgang im Körper zu regulieren. Als Wissenschaftlerin möchte ich dazu beitragen, das Verständnis für diese Vorgänge weiter zu vertiefen und vielleicht sogar neue Mechanismen selbst entdecken. Ich finde es unglaublich spannend wie neue Entdeckungen oft schon bekannte Zusammenhänge ergänzen, wie dann plötzlich alles zusammenpasst und zusammen Sinn ergibt. Das ist es auch was mir an diesem Beruf am meisten Spaß macht: basierend auf bekannten Sachverhalten neue Entdeckungen interpretieren und Zusammenhänge erkennen, zu sehen wie sich ein neues Puzzleteil in das Gesamtbild einfügt.
Zu unserer Ausbildung gehörte neben den Grundlagen der Biologie und Biochemie das Erlernen vieler Labormethoden sowie das kritische Hinterfragen von wissenschaftlichen Ergebnissen. Neben unserer täglichen Arbeit im Labor stehen wir im regen Austausch mit Wissenschaftlern aus aller Welt. Gemeinsam decken wir Stück für Stück Details der Immunreaktion auf eine Virusinfektion im Herzen auf.
Fokus der Arbeitsgruppe:
Die Arbeitsgruppe von Frau Prof. Beling ist bekannt für ihre Forschung zur zellulären Stressantwort bei viraler Infektion und steriler Inflammation. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie die Interferon-induzierte ISG15-vermittelte Abwehrreaktion, die virale Replikation kontrolliert und wie solche Signalwege verletzte Zellen widerstandsfähiger gegen schädigende Effekte von Interferon-Antworten machen können. Einen besonderen Fokus setzen wir hierbei auf die Mechanismen der zellulären Stressantwort im Herzmuskel. Wir untersuchen, wie stress-induzierte Ubiquitin-ähnliche Modifikatoren zentrale Stoffwechselwege steuern.