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Die chronische Hautkrankheit Neurodermitis tritt in Schüben auf und kann bei den Betroffenen ganz unterschiedliche Auslöser haben. Die Neurodermitis App Nia des Start-ups Nia Health hilft, neue Schübe zu dokumentieren und mögliche Faktoren wie Stress oder Duftstoffe in Kosmetika zu bestimmen. Seit Juli 2020 kooperiert Nia Health mit der DAK-Gesundheit und stellt die App allen DAK-Kunden in der kompletten Premium Version kostenfrei zur Verfügung. Das beinhaltet unter anderem den Zugang zu aktuellsten Erkenntnissen und die Report-Funktion der gesammelten Daten.

„Der Erstkontakt zur DAK entstand bei einem Meet&Greet des Berlin Institute of Health“, sagt Tobias Seidl, Gründer und Geschäftsführer von Nia Health, „Start-ups und Charité Spin-offs konnten sich mit Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft vernetzen. Da sind auch die Mitarbeiterinnen der DAK auf uns aufmerksam geworden. Die Kooperation ist ein wichtiger Meilenstein für unser junges Unternehmen. Gemeinsam mit Krankenkassen können wir noch mehr Betroffenen helfen.“

Den Überblick behalten: Neurodermitis hat viele Auslöser

Über 4,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Neurodermitis, die Hälfte davon sind Kinder. Die chronische Hautkrankheit äußert sich in roten, schuppenden, manchmal auch nässenden Ekzemen und starkem Juckreiz auf der Haut. Die Behandlung hängt neben entzündungshemmenden Wirkstoffen auch davon ab, die eigenen Trigger zu kennen und einen Überblick über den Krankheitsverlauf zu behalten. Mit der App können Betroffene befallene Hautflächen fotografieren und in der App markieren. Ein Fragebogen setzt die Bilder in einen Kontext: War ich gerade viel in der Sonne? Habe ich eine neue Hautcreme benutzt? Was habe ich in der letzten Zeit gegessen? Hinter dem Fragebogen steckt ein dermatologisch und klinisch validierter Score: Der SCORAD oder PO-SCORAD, wenn von Patient*innen ausgefüllt, steht für „Patient oriented – SCORing Atopic Dermatitis“. Er erfasst den Schwergrad der Neurodermitis im Zeitverlauf und macht Schübe untereinander vergleichbar. Patient*innen erhalten ein besseres Verständnis für ihre Erkrankung und auch dem*der Ärzt*in hilft die App bei der Behandlung.

Individuelle Daten und wissenschaftliche Erkenntnisse für den Therapieerfolg

„Wir haben viele Patienteninterviews geführt und bekamen gerade von jungen Eltern immer wieder die Rückmeldung, dass sie sich besser auf den nächsten Arzttermin vorbereiten wollen“, so Seidl. „Unser erstes Feature war daher, einen professionellen Report zu erstellen, mit dem sie den Ärzt*innen eine gute Datenbasis für deren Therapieempfehlungen an die Hand geben können.“

Die DAK ist überzeugt von dem Konzept und nimmt die App für einen Pilotzeitraum von sechs Monaten in ihre Leistungen auf. Der Vorstandschef der DAK-Gesundheit Andreas Storm sagt: „Mit Nia nutzen wir als erste Kasse aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, die Betroffenen helfen, Neurodermitis besser zu verstehen und Symptome schnell einzuordnen.“

Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse präsentiert die App in verständlichen Formaten auf Basis des AGNES-Curriculums, eine Art Lehrplan für die Neurodermitis-Erkrankung der Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung e.V. PD Dr. med Doris Staab prüfte 2006 in einer Doppelblind-Placebo-Studie die Wirksamkeit des Curriculums. Sie konnte zeigen, dass Patient*innen, die das Curriculum über einen längeren Zeitraum genutzt haben, ihren PO-SCORAD senken und ihr Wohlbefinden steigern konnten.

Erstattungsfähig bei allen Krankenkassen?

Damit mehr Patient*innen von der App und dem Curriculum profitieren können, spricht Nia Health bereits mit weiteren Krankenkassen über eine Kooperation. Das langfristige Ziel ist, dass das Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte die Neurodermitis App Nia in die Liste der Digitalen Gesundheitsanwendungen aufnimmt. Die Nutzung der App in der Premium Version würde dann von allen gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden.

Kontakt

Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Kommunikation & Marketing
+49 (0) 30 450 543019
s.seltmann@bihealth.de