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Dringende Voraussetzung allen wissenschaftlichen Arbeitens ist es, Versuchsergebnisse nachvollziehbar zu dokumentieren. Ob Laborbuch, Protokoll- oder Notizbuch – sie alle dienen diesen Dokumentationen. Datensammlungen sind zentrale Werkzeuge in der täglichen Forschungspraxis. Gleichzeitig müssen die Forschungsarbeiten hohen Standards genügen: Sie müssen in allen Details nachvollziehbar und exakt wiederholbar sein. Jeder einzelne Schritt muss protokolliert, jedes Ergebnis genau dokumentiert werden. Durch die fortschreitende Digitalisierung der Laborumgebung und die wachsenden Datenmengen ist die Implementierung eines elektronischen Laborbuchs auch ein wichtiger Schritt für die translationale Medizin.

Mit einem elektronischen Laborbuch werden Ablese- und Schreibfehler vermieden und die Datenerfassung erleichtert. Workflows und Templates helfen Prozesse zu standardisieren, sie verbessern die Datenqualität und vermeiden Redundanzen. Eine Suchfunktion ermöglicht das schnelle Auffinden von Experimenten, Ergebnissen, Versuchsparametern, Messdaten und vielem mehr. Insgesamt kann die Qualität der Forschungsdaten entscheidend verbessert werden. Interdisziplinäre Arbeitsgruppen können einfacher und effizienter zusammenarbeiten, indem sie Forschungsschritte gemeinsam dokumentieren und nach individuellen Kriterien filtern. Zusätzliche Funktionen, wie beispielsweise eine gemeinsame Aufgabenverwaltung, sind ebenfalls individuell nutzbar.

Elektronische Laborbücher erhöhen die Dokumentationsqualität und -sicherheit und sind damit essentiell für eine robustere und effiziente Forschung. Anders als in Papierlaborbüchern können die erzeugten Forschungsdaten zusammen mit den dazugehörigen Aufzeichnungen gespeichert werden, so dass es zu keinem Medienbruch kommt. Ein weiterer Ausbau der Software sowie Schnittstellen zu bestehenden und neuen Systemen, wie einem Labor-Informations- und Management-System, sind vorgesehen.

„Die nahtlose Zusammenarbeit zwischen Standorten und Disziplinen am BIH ist entscheidend für unsere translationale Forschung. Daher sind elektronische Laborbücher wegweisend”, sagt Professor Erwin Böttinger, Vorstandsvorsitzender des BIH. Sie erleichtern Kollaborationen innerhalb bzw. zwischen Forschergruppen und unterstützen gleichzeitig die notwendige Digitalisierung von wissenschaftlichen Arbeitsprozessen.

„Die Forschung am BIH soll hochwertig und effizient sein. Elektronische Laborbücher sind unsere erste wichtige Maßnahme zur Erhöhung der Forschungsqualität. Sie erhöhen vor allem die Dokumentationsqualität und -sicherheit und damit Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen“, sagt Professor Ulrich Dirnagl, Leiter der Experimentellen Neurologie der Charité und Gründungsdirektor von QUEST, dem Center for Transforming Biomedical Research des BIH. Das neue elektronische Laborbuch erfüllt alle Kriterien der Guten Laborpraxis (GLP), der entsprechenden DIN EN ISO Regularien sowie des 21CFR11 der FDA. Dazu gehören beispielsweise ein klares Nutzer- und Rollenmanagement, die Nachvollziehbarkeit von Änderungen und die Einhaltung von gesetzlich vorgeschriebenen Archivierungspflichten. Dirnagl hatte das System zuvor mit verschiedenen Arbeitsgruppen ausführlich getestet und insgesamt ein hohes Interesse an elektronischer Laborführung festgestellt. „Inzwischen bekomme ich nahezu wöchentlich Anfragen“, sagt Dirnagl.

Das Center for Transforming Biomedical Research hat sich für labfolder, die browserbasierte, elektronische Laborbuchsoftware der labfolder GmbH entschieden. Mit dem Vertrag kann die Nutzung von labfolder grundsätzlich allen Charité- und MDC-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern ermöglicht werden.

Kontakt

Alexandra Hensel
Leiterin Kommunikation und Marketing
Berliner Institut für Gesundheitsforschung/ Berlin Institute of Health (BIH)
Tel. +49 (0)30 450 543019
<link alexandra.hensel@bihealth.de - mail "Öffnet ein Fenster zum Versenden der E-Mail">alexandra.hensel@bihealth.de</link>