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Was ist eine Biobank? Was ist eine Probenspende? Und warum sollten Patient*innen einer solchen Spende zustimmen? Um Patient*innen über das Biobanking zu informieren und sie zu motivieren, Bioproben für die medizinische Forschung zur Verfügung zu stellen, hat die ZeBanC, die Zentrale Biobank der Charité - Universitätsmedizin Berlin und des Berlin Institute of Health (BIH), einen Film veröffentlicht, der im Patientenfernsehen und im Foyer-TV der Charité läuft.

Um Krankheiten zu verstehen und damit besser behandeln zu können, brauchen Forscher*innen und Ärzt*innen Biobanken. Denn Biobanken wie die ZeBanC sammeln, verarbeiten und lagern verschiedenste Bioproben von Blut und Gewebe bin hin zu Haaren oder Tränenflüssigkeit unter kontrollierten und qualitativ gesicherten Bedingungen. Wissenschaftler*innen analysieren die Proben, um Ursachen von Erkrankungen zu erforschen, neue gezielte Therapien zu entwickeln und die diagnostischen Grundlagen hierfür zu schaffen. Damit sind Biobanken ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Präzisionsmedizin.

Auf verständliche Weise erklärt der animierte Film der ZeBanC den gesamten Prozess des Biobankings, angefangen bei der Aufklärung der Patient*innen im Krankenhaus über die Probennahme bis zur Einlagerung der Proben in die Biobank und ihrer späteren Verwendung für die Forschung. Der Film zeigt ebenfalls, dass Probenmaterial und Daten bestens geschützt sind: Die ZeBanC arbeitet mit einem geprüften Datenschutzkonzept, das mithilfe einer doppelten Pseudonymisierung der Proben und Daten eine Re-Identifizierung der Probenspender*innen unmöglich macht. Mit solchen Details erlaubt der Film spannende Einblicke in die Arbeit einer Biobank hinter den Kulissen. Er entstand in Kooperation mit der Biobank Graz und dem German Biobank Node (GBN), der Dachorganisation akademischer Biobanken in Deutschland mit Sitz an der Charité.

Über die ZeBanC

Die ZeBanC ist eine gemeinsame Einrichtung der Charité und des BIH. Bereits seit 2011 werden hier Bioproben aus der Krankenversorgung und von klinischen Studien für die Forschung gewonnen, aufbereitet und gelagert. Seit 2016 bietet sie in einem neu errichteten Gebäude am Campus Virchow-Klinikum Platz für mehrere Millionen Bioproben. Daneben verfügt die ZeBanC über weitere Zweigstellen am Charité-Campus Benjamin Franklin und am Campus Mitte. In einem automatisierten Tiefkühllager können etwa eine Million Proben bei minus 80 Grad Celsius gelagert werden. Mindestens eine weitere Million Proben können auch in flüssigem Stickstoff (bei bis zu minus 196 Grad Celsius) oder anderen Temperaturen aufgenommen werden. Damit gehört die ZeBanC den größten Biobanken in Deutschland. Seit 2019 ist sie Partner-Biobank im Exzellenz-Verbund der German Biobank Alliance (GBA).

Die ZeBanC ist an einer Vielzahl von Studien beteiligt. Dazu gehört das Großforschungsprojekt Translational Safety Biomarker Pipeline (TransBioLine), das im Rahmen der europäischen Innovative Medicines Initiative (IMI) für fünf Jahre mit insgesamt 28 Millionen Euro gefördert wird. Davon fließen rund 800.000 Euro an die ZeBanC. Ziel des Forschungsprogramms ist es, neue organspezifische Biomarker für die Arzneimittelentwicklung zu etablieren. Eine tragende Säule ist die ZeBanC ebenfalls für die Covid-Forschung an Charité und BIH. Sie ist sowohl an der Sammlung von Bioproben von Covid-19-Patient*innen beteiligt als auch von Proben gesunder Mitarbeiter*innen der Charité, die Kontakt zu Infizierten hatten. Zusammen mit der BIH-Clinical Research Unit (CRU) übernimmt die ZeBanC die Verarbeitung und Lagerung der Proben. Seit 2020 sind zahlreiche Publikationen in renommierten Journals erschienen, deren Ergebnisse auf diesen Proben basieren.

Weitere Informationen und Links:

Infoportal für Probenspender*innen: www.biobanken-verstehen.de