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Als einer der wichtigsten Aspekte setzt sich Vision Zero nachdrücklich dafür ein, dass die Perspektive der Patientinnen und Patienten auf ihre Krebserkrankung sowohl in der Forschung, als auch im klinischen Alltag stärker berücksichtigt wird. Daher war es dieses Jahr ein besonderes Anliegen Patienten*innen-Vertretern entsprechend viel Raum zu geben, um für Patienten wichtige Faktoren wie Lebensqualität und  Vereinbarkeit von Therapie und Alltag zu thematisieren. Insbesondere wurde der Wunsch über die verschiedenen Behandlungsoptionen, sowie über das breite diagnostische und therapeutische Angebot zeitnah und kompetent, auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen, informiert und aufgeklärt zu werden, deutlich gemacht. Ein ebenfalls wichtiger Impuls der Patienten*innen thematisierte die frühzeitige Einbindung von Patienten*innen in klinische Forschungsvorhaben und Studien. Dieses Vorgehen wurde durch die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Judith Pirscher bekräftigt, „Neue Projekte werden von uns nur gefördert, wenn Betroffene beteiligt sind.“

Weitere Vorträge der hochkarätigen Referenten*innen gaben eine umfassende Vorstellung von der Vielseitigkeit, mit der heute gegen den Krebs auf allen Ebenen vorgegangen wird. Vorgestellt wurden unter anderem konkrete Maßnahmen und intelligente Konzepte zur Verhinderung und Früherkennung von Krebserkrankungen, sowie der aktuelle Stand der Präzisionsdiagnostik und maßgeschneiderter onkologischer Therapien mit dem diesjährigen Schwerpunkt auf Haut- und Lungenkrebs. Das Thema Digitalisierung in der Medizin – ein Fokus des Vision Zero Vereins – zog sich durch die gesamte Veranstaltung. Unter allen Beteiligten, gab es einen breiten Konsens, dass die Digitalisierung auf allen Ebenen – ob im öffentlichen Sektor, in der Forschung oder auch in der Interaktion mit forschenden Unternehmen – zum Wohle einer verbesserten onkologischen Versorgung deutlich vorangetrieben werden müsse, um der Vision Zero näher zu kommen.

Ein für die Onkologie sehr wichtiges und mit großer Intensität diskutiertes Thema war die aktuelle Lage des klinischen Studienstandort Deutschlands, welcher in den letzten Jahren an Attraktivität und Effektivität deutlich einbüßen musste. Die Diskussion zwischen Vertretern der klinischen Forschung und der forschenden pharmazeutischen Industrie, unter der Moderation der Tagesspiegel Verlagsleiterin für Politische Kommunikation Susan Knoll, mündete vielfach in dem Aufruf, mit allen Kräften dafür Sorge zu tragen, dass Deutschland nicht weiter „abgehängt“ wird, da sonst wertvolles Knowhow, Expertentum und Dynamik verloren geht und als Worst-Case medizinische Innovationen nicht mehr rechtzeitig oder auch gar nicht den Zugang nach Deutschland und unseren Patienten*innen finden.

Weitere Highlights waren ein spannender Vortrag von Prof. Özlem Türeci, welche den aktuellen Entwicklungsstand personalisierter mRNA-Krebsimpftoffe darstellte, so wie Ihre Sicht teilte, was es für eine schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse hin zum Krankenbett benötigt. Ebenso die Verleihung des Vision Zero Innovationspreises, welcher dieses Jahr an die Forscherin Dr. Theresa Bunse, DKFZ, für die Identifizierung molekularer Targets zum Einsatz von immunologischen Krebsimpfstoffen bei malignen Gliomen.

Inspirierende Vorträge, Diskussionen und angeregte Gespräche bestimmten die zweitägige Veranstaltung – an deren Ende eine knisternde Aufbruchsstimmung in der Luft lag, die von PStS Staatssekretär Edgar Franke in seinem Vortrag treffend formuliert wurde: „Der Vision Zero Ansatz, ist genau richtig – kein einziger Mensch soll mehr an Krebs sterben.“

Zeigen wir Krebs gemeinsam die rote Karte.

https://www.vision-zero-summit.de/berlin-summit