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Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH) und die Charité - Universitätsmedizin Berlin haben heute das Richtfest für ihre neue, hochmoderne Biobank gefeiert. Das Gebäude am Standort Charité Campus Virchow-Klinikum wird bis April 2016 fertiggestellt sein und mehr als zwei Millionen Proben aufnehmen können. BIH und Charité investieren 3,9 Millionen Euro in die gemeinsame Biobank, mit deren Bau im Frühjahr 2015 begonnen wurde. Um molekulare Ursachen von Krankheiten erforschen zu können, benötigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geeignete Biomaterialen wie Blut, Urin und Gewebeproben sowie Behandlungsdaten. Diese Materialen werden in Biobanken unter kontrollierten und qualitativ gesicherten Bedingungen gesammelt, gelagert und verarbeitet. „Spitzenforschung braucht Spitzenbedingungen. Professionelle Biobanken mit einer ausgezeichneten Qualität an Proben, einem hohen Automatisierungsgrad, kontinuierlichem Temperaturmonitoring und Datensicherheit sind eine Schlüsselvoraussetzung für innovative biomedizinische Forschung. Daher hat das Berliner Institut für Gesundheitsforschung mit der neuen Biobank zukünftig noch bessere Voraussetzungen, um erfolgreiche, unabhängige und international wettbewerbsfähige Forschung zu betreiben“, betont Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung.  „Exzellente Infrastrukturen und Rahmenbedingungen sind Bedingungen dafür, dass biomedizinische Wissenschaft in Berlin attraktiv und zukunftsträchtig ist. Deshalb ist der Neubau der Biobank ein enorm wichtiger Schritt für das Institut für Gesundheitsforschung und damit für Berlin. Die Anwendung von aktuellen und zukünftigen Technologien bei Biomaterialien eröffnet neues Potenzial für die translationale Forschung. Ich bin deshalb überzeugt davon, dass sich das Engagement des BIH und der Charité lohnen wird“, so Sandra Scheeres, Berlins Senatorin für Wissenschaft. Wegweisend sind die Anwendungen der besten Technologien mit qualitativ hochwertigen Biomaterialien vor allem zur Identifizierung von Biomarkern, für neues Wissen um Entstehung und Entwicklung von Krankheiten und damit für die personalisierte Medizin. Die Biobank des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung wird an zwei Standorten in Berlin etabliert: am Charité Campus Virchow-Klinikum – dort werden vor allem Biomaterialien aus der Krankenversorgung und klinischen Forschung gesammelt und gelagert – sowie am Charité Campus Berlin-Buch mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). In Berlin-Buch werden schwerpunktmäßig flüssige Proben von großen Patienten-Kohorten langfristig aufbewahrt. Die Proben aus beiden Standorten stehen Forschungsprojekten des BIH zur Verfügung. „Besonderes Kennzeichen der neuen Biobank am Charité Campus Virchow-Klinikum sind die vielfältigen Lagerungsmöglichkeiten“, erklärt Prof. Dr. Michael Hummel, Leiter der BIH-Biobank der Charité. In einem neuen automatisierten Tiefkühllager können etwa eine Million Proben bei minus 80 Grad Celsius gelagert werden. Damit gehört die neue Biobank zu den größten Biobanken in Deutschland. Zudem können mindestens eine weitere Million Proben auch in flüssigem Stickstoff (bei bis zu minus 196 Grad Celsius) oder anderen Temperaturen in der neuen BIH-Biobank aufgenommen werden. Neben den Lagern für die Proben verfügt die BIH-Biobank auch über Büros und Labore zur Verarbeitung und Analyse der Proben: „Wir verstehen uns als Dienstleister für die Forschung“, sagt Prof. Dr. Michael Hummel, „und koordinieren auch Prozesse und unterstützen die Analyse der Biomaterialien. Dabei arbeiten wir eng mit den BIH-Omics-Technologieplattformen Genomik, Proteomik und Metabolomik sowie mit der Technologieplattform Bioinformatik zusammen.“  Die neue Biobank wird Proben von Patientinnen und Patienten der Charité sowie aus klinischen Studien der BIH-Forschungsprojekte aufnehmen. Probenmaterial und Daten der Patientinnen und Patienten sind dabei bestens geschützt: Die neue Biobank arbeitet mit einem geprüften Datenschutzkonzept, das aufgrund einer doppelten Pseudonymisierung (doppelte Kodierung) der Proben und Daten eine Re-Identifizierung von Patientinnen und Patienten sowie Probandinnen und Probanden unmöglich macht. Die Verwendung von Proben und Daten für Forschungsprojekte ist nur nach vorheriger Einwilligung der Ethikkommission der Charité möglich.

Pressekontakt

Alexandra Hensel
Leiterin Kommunikation
+49 30 450 543 019
alexandra.hensel@bihealth.de