QUEST Center
Charité signs EU Research Assessment Reform and becomes a member of CoARA
In March, Charité signed the international agreement on research assessment reform co-initiated by the European Commission and becomes a member of the Coalition for the Advancement of Research Assessment (CoARA). Read more (in German only)
Im März hat die Charité die durch die Europäische Kommission mitinitiierte internationale Vereinbarung zur Reform der Forschungsbewertung unterzeichnet und wird Mitglied der Coalition for the Advancement of Research Assessment (CoARA). Damit schließt sie sich der wachsenden Anzahl an Wissenschaftsorganisationen an, die sich zu einer Überarbeitung der gängigen Bewertungspraxis hin zu mehr Diversität und Qualität bekennen.
Meldung der Charité – Universitätsmedizin Berlin, veröffentlicht im Intranet am 05.05.2023.
Die Vereinbarung zur Reform der Forschungsbewertung gibt eine gemeinsame Richtung für Veränderungen in der Bewertungspraxis für Forschung und Forschende vor und hat das übergeordnete Ziel, die Qualität von Forschung zu erhöhen. Sie soll Grundsätze, Verpflichtungen und Zeitrahmen für die Reformen definieren, die dann von den beteiligten Forschungseinrichtungen umgesetzt werden sollen. Im Rahmen von CoARA haben die Unterzeichner:innen in den nächsten Jahren die Möglichkeit, sich über einzelne Reformvorhaben, Fortschritte und Best Practice Beispiele auszutauschen.
Diversität und Qualität
Im Mittelpunkt der Vereinbarung steht die Verpflichtung, sich zukünftig an der Diskussion zu institutionellen Bewertungsverfahren mit dem Ziel zu beteiligen, Diversität in Bezug auf Forschungsthemen, Formen des Forschungsoutputs oder auch die Anerkennung der Vielzahl an Lebenswegen zu berücksichtigen. Dabei soll die qualitative Bewertung im Fokus stehen und quantitative Metriken oder Indikatoren nur unterstützend angewandt werden. Wenn Metriken oder Indikatoren genutzt werden, verpflichten sich die unterzeichnenden Organisationen, diese angemessen einzusetzen. Darüber hinaus soll die Verwendung internationaler Rankings, die häufig auf verzerrten Daten und Darstellungen beruhen, kritisch hinterfragt werden.
Angepasst Bewertungsverfahren etablieren
„Die Prinzipien und Verpflichtungen sind keine Anleitung zu einer Blaupause. Sie sind vielmehr als Gerüst zu verstehen, an dem sich Organisationen orientieren können, auf Forschungsfelder zugeschnittene und an den Zweck der Forschungsbewertung angepasste Bewertungsverfahren zu etablieren“, wie Prof. Dr. Ulrich Dirnagl, Direktor des QUEST Center for Responsible Research, betont. Darunter können beispielsweise Berufungen auf Ebene des Einzelnen oder Vergaben von Mitteln auf Ebene der Einrichtungen fallen.
Das QUEST Center des Berlin Institute of Health at Charité (BIH) war im Rahmen eines partizipativen Entstehungsprozesses gemeinsam mit einer Vielzahl an internationalen Stakeholdern 2022 an der Finalisierung der Vereinbarung zur Reform der Forschungsbewertung beteiligt. Aufbauend auf einer Vielzahl an bestehenden Empfehlungen und Anmerkungen zur Notwendigkeit, das bestehende Bewertungssystem der Forschung zu modernisieren, liegt der Fokus dieser Initiative auf der Umsetzung dieser Reformvorhaben. Ein Jahr nach Unterzeichnung sind die beteiligten Organisationen aufgefordert, einen Aktionsplan für ihre Einrichtung vorzulegen, der die geplanten Aktivitäten, Maßnahmen und Meilensteine definiert, die in den folgenden vier Jahren erreicht werden sollen.
Fokus Implementierung
„CoARA biete die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Akteuren im internationalen Setting an konkreten Reformen und notwendigen Implementierungsschritten zu arbeiten und sich darüber auszutauschen. Jedoch müssen die neuen Verfahren in der Praxis erst getestet, kritisch geprüft und gegebenenfalls adaptiert werden, um alte Fehler nicht zu wiederholen“, so Prof. Dr. Joachim Spranger, der als neuer Dekan ebenso wie sein Vorgänger Prof. Dr. Axel R. Pries diese Initiative unterstützt.
In einem strukturierten Prozess, organisiert durch das eigens dafür eingerichtete CoARA Sekretariat, ist via Arbeitsgruppen und nationalen Sektionen geplant, den Mitgliedern Anleitung und Austausch zu bieten. Dr. Miriam Kip, Expertin für Forschungsbewertung, vertritt die Charité in CoARA und steht für Rückfragen zum Thema zur Verfügung.
Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung stärkt die Charité zudem bestehende Projekte zu Reformen der Forschungsbewertung an Charité und BIH, wie z. B. das vom Wellcome Trust geförderte Projekt MERIT, das Open Data LoM Projekt und die MERIT App Charité. Im Rahmen des im Februar 2023 gestarteten Implementierungsprojekts der BUA-geförderten Innovationsgruppe „Matters of Research Assessment and its Implementation“ (MAI) soll die Implementierung von CoARA in die Berufungsprozesse der vier BUA Partnerinnen gemeinsam mit diesen analysiert werden.