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Zu Beginn eines jeden Jahres setzt das Digital Health Accelerator Program des Berlin Institute of Health at Charité (BIH) seine Mission „Aus Forschung wird Gesundheit“ mit in die Tat um, indem es eine ausgewählte Anzahl von Projekten aus einem wettbewerbsfähigen Pool von medizinischen Fachkräften und klinischen Forschern der Charité/BIH in sein Produktentwicklungs-Programm aufnimmt. Der Demo Day ist der Höhepunkt des Accelerator-Kalenders, bei dem die Ergebnisse der intensiven Arbeit der Teams der Phase 1 des Programms vorgestellt werden.

„Innovationen im Bereich der digitalen Gesundheit versprechen, die Prävention und Diagnose grundlegend zu verbessern, die Therapie zu unterstützen und die Effizienz der Versorgung aufgrund der inhärenten Skalierbarkeit softwarebasierter Lösungen zu steigern“, sagte Charité-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. Heyo K. Kroemer in seiner Eröffnungsrede. „Digitale Innovation ist eines der wichtigsten Themen der nächsten Jahre.“

Dr. Johanna Ludwig, Unfallchirurgin am BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin und Unternehmerin im Bereich Digital Health, schloss sich in ihrem Impulsvortrag dieser Einschätzung an und zeigte auf, wie innovative digitale Gesundheitslösungen die Patientensicherheit und -prozesse verbessern, den Datentransfer erleichtern, die personalisierte Versorgung vorantreiben und dazu beitragen können, Fachkräfte im Gesundheitswesen zu gewinnen und zu halten.

Tjaša Zajc, Expertin für digitale Gesundheit, Gründerin und Gastgeberin des Podcasts „Faces of Digital Health“ und Patientenfürsprecherin, rundete die Auftaktveranstaltung mit ihrem Vortrag über Technologie, Vertrauen und Patienten ab und brachte es auf den Punkt: „Was Patienten am meisten wollen, ist, keine Patienten zu sein.“

Breites Spektrum an digitalen Technologien zur Transformation in der Genetik, Gynäkologie, Neurologie und mehr

In kurzen Pitches präsentierten die neun Charité/BIH-Teams der BIH DHA-Kohorte 2024 ihre Digital Health-Innovationen und wie diese dazu beitragen könnten, das Gesundheitssystem in Deutschland und darüber hinaus zu verändern.

Diese Lösungen umfassen eine große Bandbreite an medizinischen Fachgebieten und klinischen Forschungsbereichen.

Aus der Genetik, eine Genominterpretationsplattform für die Patientenversorgung und klinische Forschung. Aus der Gynäkologie, eine digitale Hilfe nach sexuellen Übergriffen für Opfer, medizinisches Fachpersonal und Behörden, und eine KI-basierte Organoid-Lösung zur Verbesserung der therapeutischen Optionen während der Schwangerschaft.

Aus der Neurologie, eine digitale Patienten- und Therapieentwicklungsplattform für vererbte neuromuskuläre Erkrankungen, eine Lösung für die trainingsfreie Personalisierung der adaptiven Tiefenhirnstimulation und eine digitale Analysepipeline zur Unterstützung der Pipeline für die ZNS-Medikamentenentwicklung.

Aus der Radiologie, ein Tool für die personalisierte und automatisierte Korrektur von Radiologieberichten und eine Lösung zur Reduzierung der invasiven Prostatakrebsdiagnose, wenn diese nicht erforderlich ist. Und aus der Urologie, ein klinisches Entscheidungshilfetool zur Verbesserung der postoperativen urogenitalen Versorgung und des Komplikationsmanagements.

Diese digitalen Gesundheitslösungen beruhen auf einem tiefen Verständnis des medizinischen Bedarfs und werden von klinischen Anwender*innen direkt im Kontext ihrer potenziellen Nutzung entwickelt. Weitere Informationen über alle Projekte finden Sie auf der DHA-Website.

Zukunftspläne für den DHA?

In ihren abschließenden Bemerkungen sprach Dr. Doris Meder, die kommissarische Administrative Direktorin des BIH, über die Mission des BIH und die Zukunftspläne für das BIH Digital Health Accelerator Program mit seinem zweigleisigen Ansatz: “In der Region lädt das BIH Forschungseinrichtungen mit komplementären Forschungsprofilen und Talentpools, zum Beispiel in den Ingenieurwissenschaften und der Wirtschaft, ein, noch enger mit uns in gemeinsamen Projekten im BIH DHA-Programm zusammenzuarbeiten. Auf Bundesebene streben wir an, zusätzliche Universitätskliniken beim Aufbau von Digital Health Accelerator-Programmen zu unterstützen, die auf ihre spezifischen Rahmenbedingungen, strategischen Ziele und medizinischen Schwerpunkte zugeschnitten sind.”

Abgerundet wurde der Abend mit Networking und Gesprächen mit Vertreter*innen von Charité/BIH, Politik und Industrie sowie Entrepreneurs, Investor*innen und Ökosystempartnern.

Über das BIH Digital Health Accelerator-Programm

Das BIH Digital Health Accelerator-Programm (DHA) bei Charité BIH Innovation finanziert, begleitet und unterstützt Charité/BIH-Kliniker*innen und -Forscher*innen in allen Stadien der Projektreife dabei, basierend auf ihren Ansätzen Digital Health-Lösungen zu entwickeln, um diese durch Ausgründung oder Lizenzierung in den Gesundheitsmarkt und in die medizinische Anwendung zu überführen. Geförderten Projekte entwickeln Software als Medizinprodukt oder HealthTech-Lösungen, die z.B. auf 3D-Bio-/Druck, Augmented/Virtual Reality, KI/maschinellem Lernen, Sensoren und Software basieren. Zu den Lösungsklassen gehören klinische Entscheidungsunterstützungssysteme, in-silico- und in-vitro Diagnostika, digitale Therapeutika, Industrielösungen und patientenzentrierte Anwendungen. Mit einer Erfolgsbilanz von bisher über 50 Projekten, 10 Ausgründungen und einem Exit bietet das BIH DHA-Programm eine Finanzierung von bis zu 1 Mio. Euro pro Projekt, Protected Time, Mentoring, Zugang zu Talenten, Industrie- und Investorennetzwerken und einen eigenen BIH Digital Labs Co-Working Space. Innovationsteam finden so ihr Momentum für die Entwicklung von Digital Health-Lösungen zum Nutzen von Patient*innen, Gesundheitssystemen und der Gesellschaft insgesamt. Erfahren Sie mehr unter dha.bihealth.org.