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Christian Oeing ist Facharzt für Innere Medizin an der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC). Für seine Herzschwäche-Forschung ist er mit dem "Emmy Noether Programm" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet worden. Das Programm ist mit einer Fördersumme von 1,5 Millionen Euro über sechs Jahre dotiert und ermöglicht ihm, auch ohne Habilitation auf eine Professur berufen zu werden.

Oeing leitet eine vierköpfige Nachwuchsforschungsgruppe und forscht bereits seit 2018 zu seinem Thema: Die Fälle von Herzinsuffizienz mit erhaltender Pumpfunktion steigen weltweit an, doch es gibt nur wenige Therapieoptionen. Der Proteinkomplex mTOR spielt bei vielen Erkrankungen eine prominente Rolle, wurde aber bislang im Herzen noch nicht eingehend untersucht. Die Forschungsgruppe hat eine neue Phosphorylierungsstelle auf einem mTOR-modulierenden Protein identifiziert, mit der mTOR-Mechanismen in der Herzmuskelzelle verändert werden können. Dies möchte das Team nun mit Hilfe von Mausmodellen, menschlichen Stammzellen sowie biochemischen Methoden vertiefen, um neue Therapien zu entwickeln.

Jan Klocke ist Assistenzarzt in der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und Internistische Intensivmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Er hat jetzt für seine Forschung zur Akuten Nierenschädigung den “2023 ISN-KI Early Career Researcher Award for Clinical Science” erhalten.

Die plötzlich auftretende Verschlechterung der Nierenfunktion – auch acute kidney injury, AKI - tritt bei bis zu 10% aller stationären Patient*innen, bei sogar bis zu 50% aller Intensivpatient*innen auf und kann in eine chronische Nierenerkrankung übergehen. Klocke und seinem Team ist es gelungen, Nierengewebszellen aus dem Urin von Patient*innen mit AKI zu gewinnen, was vorher nur durch eine direkte Punktion der Niere möglich war. Die Einzelzellsequenzierung dieser Zellen gibt Aufschluss über den Status und Verlauf der Erkrankung. Diese Erkenntnisse könnten künftig die Diagnose von AKI erleichtern und helfen, mögliche Risikogruppen für einen Übergang zur chronischen Nierenerkrankung zu identifizieren.