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Gewebe weisen eine räumlich ausgeprägte zelluläre und molekulare Heterogenität auf, die durch dynamische Anpassungsprozesse geprägt ist. Das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) betreibt deshalb eine Einheit für “Imaging Mass Spectrometry”, um räumliche molekulare Prozesse, zelluläre Faktoren sowie strukturelle und funktionelle Veränderungen besser zu verstehen und zu identifizieren. Es besteht ein wachsender Bedarf an räumlichen Omics-Technologien, die Gewebearchitekturen detailliert untersuchen und somit das Verständnis von Krankheitsmechanismen sowie der Wirksamkeit von Behandlungen verbessern können.
Im Rahmen dieser Entwicklung haben das BIH und Bruker Corporation (Bruker) eine strategische Partnerschaft geschlossen, um Technologien für die räumliche Gewebetypisierung (MALDI Imaging) in der translationalen Forschung und klinischen Studien weiterzuentwickeln. Die Bruker Corporation ist eine US-amerikanische Unternehmensgruppe im Bereich der instrumentellen Analytik.

Ziel der Kooperation ist die Automatisierung von Prozessen sowie die Weiterentwicklung räumlicher Multi-Omics-Ansätze, insbesondere für Glykan- und Proteinanalyse. Ein besonderes Highlight stellt die innovative MALDI HiPLEX-IHC (AmberGen) dar, die die gleichzeitige Analyse von bis zu 150 Zielproteinen ermöglicht. Diese Technologien sollen dazu beitragen, das Verständnis von Krankheitsprozessen zu vertiefen und die Entwicklung neuer diagnostischer sowie prognostischer Werkzeuge voranzutreiben.

Bruker betont die besondere Bedeutung des Standorts Berlin für die Weiterentwicklung dieser Technologie. „Die Kooperation ermöglicht uns, neue Wege in der Gewebetypisierung zu gehen und unsere Expertise in der klinisch-translationalen Forschung weiter auszubauen“ erklärt ein Michael L. Easterling, Bruker LSMS Vice president of MALDI/Imaging.

„Dank der leistungsstarken Kombination aus Ionenmobilitätsspektrometrie und Massenspektrometrie (TIMS-TOF Flex) können wir die Präzision und Effizienz bei der Analyse von Proteinen, Glykane und Metaboliten deutlich verbessern. Durch unsere Partnerschaft sind wir nun in der Lage, tiefgehende Proteinzusammensetzungen mittels Shotgun-Proteomik sowie räumliche Informationen zu Biomolekülen in Geweben zu gewinnen“, erklärt Dr. Oliver Klein, Leiter des Bereichs Core Imaging Mass Spectrometry am Berlin Institute of Health in der Charité (BIH).

Die Kooperation soll die internationale Sichtbarkeit im Bereich der Translationsforschung und unterstützt die Entwicklung innovativer diagnostischer und therapeutischer Ansätze, die auf einem tiefen molekularen Verständnis von Geweben basieren. Durch die Integration neuester Technologien wird entscheidend dazu beigetragen, die klinische Forschung der Zukunft mitzugestalten.