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Prof. Dr. med. Duška Dragun war Fachärztin für Innere Medizin mit der Schwerpunktbezeichnung Nephrologie, Direktorin der Biomedical Innovation Academy des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und Direktorin der BIH Charité Clinician Scientist Programme. Im Jahr 2011 rief Dragun das erste Clinician Scientist Programm in Berlin ins Leben. Heute ist es nicht nur das mit Abstand größte Clinician Scientist Programm in Deutschland (über 160 aktive Fellows und rund 200 Alumni), sondern setzt auch bundesweit Standards. Ziel der mittlerweile etablierten Programme ist es, Forschungstätigkeiten in die Weiterbildung zu integrieren, ohne dabei die Weiterbildungszeit wesentlich zu verlängern. „Die Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Berlin war und ist ein entscheidender Baustein für den Erfolg des BIH Charité Clinician Scientist Programms“, stellte Prof. Dr. med. Britta Siegmund bei der Entgegennahme des Preises heraus. Dragun leistete damit einen herausragenden Beitrag zum Aufbau einer neuen Generation von forschenden Ärzt:innen. Zudem erbrachte sie viel beachtete und international ausgezeichnete Beiträge in der Transplantationsforschung. Am 28. Dezember 2020 ist sie im Alter von 51 Jahren viel zu früh verstorben.

„Duška Dragun hat mit ihrer Arbeit einen bedeutenden Beitrag zum Aufbau einer neuen Generation von Nachwuchwissenschaftler*innen für die Universitätsmedizin geleistet. Wir freuen uns sehr über diese posthume Ehrung für unsere viel zu früh verstorbene Direktorin, Mentorin und Freundin“, sagt Dr. Nathalie Huber, kommissarische Leiterin der Biomedical Innovation Academy am BIH und Leiterin der Clinician Scientist Geschäftsstelle. Ihr Kollege Dr. Iwan Meij, der mit Nathalie Huber gemeinsam die kommissarische Leitung der BIA innehat, ergänzt: „Rund 200 erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Clinician Scientist Programme von Charité und BIH zeugen von ihrer Weitsicht, ihrem unermüdlichen Engagement und ihrer großen Einsatzbereitschaft.“

Die zweite diesjährige Preisträgerin ist Dr. med. Gül Schmidt, Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Leiterin des Arbeitsbereiches Lippen-Kiefer-Gaumenspalten an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie erhielt die Auszeichnung für ihr großes Engagement für Kinder mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten. Schmidt hat unter anderem ein Verfahren etabliert, das Neugeborene mit speziellen angeborenen Fehlbildungen davor schützt zu ersticken und mit dem sich auch Saug- und Schluckstörungen behandeln lassen. Betroffene Eltern unterstützt sie durch Aufklärungs- und Informationskampagnen. Ihren Urlaub nutzt die Ärztin oft, um erkrankte Kinder beispielsweise in Indien und Vietnam unentgeltlich zu operieren und ärztlich zu betreuen.

Zum Georg-Klemperer-Preis

Mit der Verleihung des Georg-Klemperer-Preises ehrt die Ärztekammer Berlin seit 2007 Personen, die sich in besonderer Weise um die Versorgung von Patient:innen in Berlin und das Ansehen der Ärzt:innenschaft verdient gemacht haben. Der Namensgeber Prof. Dr. Georg Klemperer (1865–1946) war Arzt, Forscher, Herausgeber und Hochschulprofessor in Berlin. Der Sohn eines Rabbiners etablierte im Krankenhaus Moabit eine ebenso menschliche wie wissenschaftlich fundierte Medizin. Unter seiner Leitung wurde das Krankenhaus zu einer Klinik mit überregionalem Ruf. Klemperer steht für Tugenden wie die bedingungslose Orientierung an den Patient:innen sowie die Offenheit, Problemen auf neuen Wegen zu begegnen. Er hatte immer den ganzen Menschen im Blick, als Wesen mit Körper und Seele. Im Jahr 1935 musste Klemperer vor den Nationalsozialisten in die USA fliehen.

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