Dr. Simon Haas, dessen Arbeitsgruppe im gemeinsamen Forschungsfokus „Single Cell-Ansätze für die Personalisierte Medizin“ von BIH, Charité – Universitätsmedizin Berlin und MDC angesiedelt ist, erhält den „GSCN 2022 Young Investigator Award“ für seine exzellente Forschung über das komplexe Zusammenspiel zwischen Immunsystem, Blutstammzellen, Krebszellen und Faktoren aus dem benachbarten zellulären Umfeld. Ziel ist es, Ursachen für die Entstehung von Krebs zu finden. Dafür entwickeln Simon Haas und seine Forschungsgruppe neue Einzelzell-Technologien. Mit einem Set an komplexen Methoden hat Simon Haas unter anderem herausgefunden, wie die verschiedenen Arten von Blutzellen aus Blutstammzellen entstehen. Darüber hinaus entwickelt das Team um Simon Haas hochpräzise, personalisierte Diagnose- und Prognoseansätze, welche auf Einzelzell-Technologien basieren. Mithilfe dieser neuen Ansätze sollen Krankheiten früher erkannt und personalisierte Behandlungsstrategien ermöglicht werden mit dem langfristigen Ziel, Krebserkrankungen bereits vor deren Ausbruch therapeutisch zu unterbinden.
„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung“, sagt Simon Haas. „Denn sie bestätigt uns, dass unsere Herangehensweise, die Blutstammzellen mit den Single Cell Technologien zu erforschen, zielführend ist. Insbesondere können wir so den genauen Weg verfolgen, wie sich eine gesunde Blutstammzelle in eine bösartige Krebsstammzelle entwickelt. Mit unserem translationalen Ansatz hoffen wir, dieses Wissen in wirksame Therapien überführen zu können.“
Simon Haas studierte Molekulare Zellbiologie, Biochemie und Molekulare Biowissenschaften mit Schwerpunkt Krebsbiologie an der Universität Heidelberg, dem Imperial College London und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Er promovierte 2016 am DKFZ und an der Universität Heidelberg. Simon Haas forschte am DKFZ, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Harvard University in Boston, USA. 2016 wurde er Junior-Gruppenleiter bei HI-STEM. Seit 2020 ist er in Berlin und forscht als Arbeitsgruppenleiter am BIH, der Charité und dem MDC.
Der GSCN Award ist mit 1500 Euro dotiert. Die weiteren Preisträger sind Meritxell Huch vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden, die den „GSCN 2022 Hilde Mangold Award“ erhält, sowie die Autoren Adam C. O-Neill, Fatma Uzbas, Giulia Antognolli und Florencia Merino sowie Magdalena Götz vom Helmholtz Zentrum München und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), die den „GSCN 2022 Publication of the Year Award“ für ihre Publikation „Spatial centrosome proteome of human neural cells uncovers disease-relevant heterogeneity” im Journal Science erhalten.
Die Preise werden auf der diesjährigen GSCN Jahreskonferenz am 15. Oktober in Münster verliehen. Die Preisträger*innen halten einen Vortrag im Presidential Symposium, als Keynotereferent wird Nobelpreisträger Prof. Dr. Shinya Yamanaka, Tokyo, Japan, sprechen.
Das GSCN vernetzt seit 2013 in Deutschland arbeitende Stammzellforscher*innen national und international und vermittelt ihre Ergebnisse und Forschungen einer breiten Öffentlichkeit. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Präsentation herausragender Wissenschaftlerinnen finden beim GSCN mit dem „GSCN Hilde Mangold Award“ eine besondere Beachtung. Seit 2021 kooperiert das GSCN eng mit den Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) in der gemeinsam gegründeten „Dialogplattform Stammzellforschung“.