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Initiiert und koordiniert von der Charité – Universitätsmedizin Berlin bündelt das Nationale Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin zu Covid-19 bestehende Kräfte. Das Ziel: In möglichst kurzer Zeit Erkenntnisse über die neuartige Erkrankung verfügbar zu machen. Die Strukturen für eine bundesweit abgestimmte Covid-19-Forschung sind jetzt geschaffen. 13 umfängliche Verbundprojekte mit Leitungen an den verschiedenen Standorten der Universitätsmedizin wurden konzipiert. BIH-Chair für Digital Health Roland Eils ist koordinierender Projektleiter eines der geförderten Vorhaben. Insgesamt stehen dem Forschungsnetzwerk rund 150 Millionen Euro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Verfügung.

Infektionen verhindern, Patienten optimal versorgen, Gesundheitsversorgung erhalten – die Covid-19-Pandemie erfordert innerhalb kurzer Zeit ganz neue Handlungsstrategien. Um Forschungsaktivitäten zu bündeln und zu stärken, haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an 36 Standorten der Universitätsmedizin zusammengeschlossen. Zentral koordiniert wird das Nationale Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin zu Covid-19, kurz: Netzwerk Universitätsmedizin (NUM), an der Charité. Mitinitiator des Vorhabens und Vorstandsvorsitzender der Charité Prof. Dr. Heyo K. Kroemer: „Unter diesem Dach, unter Beteiligung nahezu aller deutschen Universitätsklinika und weiterer Netzwerke, arbeiten Forscher*innen jetzt standortübergreifend an Lösungen für die bestmögliche Versorgung von Patientinnen und Patienten, an Fragen der Versorgungsforschung, der Pandemiebekämpfung und zu evidenzbasiertem Vorgehen. Neu ist die leitende Idee: Kooperation möglichst vieler Akteure statt Wettbewerb Einzelner, denn wir brauchen jetzt Wissen, das schnell zugänglich ist.“

Das Netzwerk Universitätsmedizin fördert den systematischen, flächendeckenden Austausch zwischen den Kooperationspartnern. Aus mehr als 280 eingereichten Ideenskizzen haben sich im engen Austausch mit der Nationalen Task Force und koordiniert über die Charité 13 Großprojekte formiert. Die Umsetzungskonzepte berücksichtigen Forschungsschwerpunkte an den jeweiligen Standorten und bündeln herausragende Kompetenzen bundesweit. Die so konzipierten Verbünde stehen unter der Leitung von einem oder mehreren Standorten. Das Projekt zur Nationalen Forschungsdatenplattform koordiniert BIH Chair Roland Eils.

Nationale Forschungsdatenplattform Covid-19 (FoDaPla)

Für die Covid-19-Forschung wird eine umfangreiche, standardisierte Datenbasis als Grundlage für die vielfältigen Forschungsfragen benötigt. Ziel des Projektes ist es daher, eine bundesweit einheitliche, datenschutzkonforme Infrastruktur zur Speicherung von Covid-19-Forschungsdatensätzen aufzubauen. Vorgesehen sind unter anderem eine zentrale Datenplattform, Datenerfassungsinstrumente, Use- und Access-Verfahren sowie eine Treuhandstelle. Koordinierender Projektleiter Prof. Dr. Roland Eils, Gründungsdirektor des Zentrums für Digitale Gesundheit des Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité: „Wir wollen eine Infrastruktur schaffen, die in der Lage ist, komplexe Covid-19-Forschungsdatensätze, darunter klinische Daten, Daten von Biomaterialien und Bilddaten, multizentrisch, patientenbezogen und pseudonymisiert abzubilden. Diese werden der Forschung zentral zur Verfügung stehen und Universitätskliniken untereinander verbinden.“ Die Infrastruktur für die Forschungsdatenplattform stellen das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung und die Medizininformatik-Initiative zur Verfügung. Die Plattform soll erweiterbar sein und ist auf die nachhaltige Nutzung auch für zukünftige Pandemien ausgerichtet.