Virologin der ersten Stunde – sie bestätigte HIV als Auslöser von AIDS
Flossie Wong-Staal *1946–2020
Multiuser Seminarraum 05 328

Die Virologin und Molekularbiologin Flossie Wong-Staal, 1946 als Wong Yee-Ching in Guangzhou, China, geboren, floh 1952 nach der kommunistischen Revolution mit ihrer Familie nach Hongkong. Die Lehrer*innen ihrer katholischen Mädchenschule ermutigten sie, in den USA zu studieren und einen englischen Namen anzunehmen. Ihr Vater schlug „Flossie" vor, nach einem Taifun.
Mit 18 Jahren zog sie in die USA, wo sie an der University of California, Los Angeles, einen Bachelor in Bakteriologie und einen Doktortitel in Molekularbiologie erwarb und ihren Kommilitonen Stephen Staal heiratete, mit dem sie zwei Töchter hatte.
1973 trat sie in das Labor von Robert Gallo am National Cancer Institute ein, wo sie an der Entdeckung des ersten menschlichen Retrovirus, HTLV-1, beteiligt war. Bis 1982 leitete sie die Abteilung für Molekulargenetik hämatopoetischer Zellen. Sie bestätigte HIV als Ursache von AIDS und klonte 1985 als Erste das Virus.
1990 gründete sie das Zentrum für AIDS-Forschung an der University of California, San Diego, und leistete Pionierarbeit auf dem Gebiet der Gentherapie von Viren.

Mit mehr als 400 Publikationen hat sie das Verständnis von Retroviren und die Behandlung von HIV / AIDS vorangebracht. 2002 war sie Mitbegründerin eines biopharmazeutischen Unternehmen, das sich auf die Behandlung von Hepatitis C spezialisiert hat. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Aufnahme in die National Women‘s Hall of Fame der USA. Flossie Wong-Staal, die auch eine begeisterte Ballroom-Tänzerin war, starb 2020 im Alter von 73 Jahren.
Namensgeberin für
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