Legte genetische Grundlagen der Embryonalentwicklung – Anerkennung kam spät
Salome Gluecksohn-Waelsch (1907–2007)
In Deutschland hieß es immer: Sie sind eine Frau und eine Jüdin, Sie können es vergessen. In Amerika sagte man mir: Sie sind eine Frau, also vergessen Sie es!
Salome Gluecksohn-Waelsch

Die Mitbegründerin der Entwicklungsgenetik Salome Gluecksohn-Waelsch wurde 1907 in Danzig geboren. Nach den Studienabschlüssen in Chemie und Zoologie in Königberg und Berlin wurde sie 1928 Mitarbeiterin in von Hans Spemanns Labor an der Universität Freiburg. Trotz Diskriminierungserfahrungen als Jüdin und Frau erlangte sie 1932 den Doktorgrad.
1933 floh sie mit ihrem Ehemann Rudolph Schönheimer nach New York. Ab 1936 arbeitete sie als Dozentin an der Columbia Universität und in Leslie Dunns Labor. 1938 erwarb sie die amerikanische Staatsbürgerschaft und heiratete 1943 den Neurochemiker Heinrich Waelsch, mit dem sie zwei Kinder hatte.
Ungeachtet ihrer erfolgreichen Publikation zur Entwicklungsgenetik 1938 und einer Reihe bemerkenswerter Arbeiten, in denen sie mehrere entwicklungsrelevante Gene analysierte, wurde sie unterbezahlt und hatte keine Aufstiegschancen. In der Folge nahm sie eine Professur in der Anatomieabteilung des neu gegründeten Albert Einstein College of Medicine an. Dort gründete sie den Lehrstuhl für Molekulargenetik, den sie von 1963 bis 1976 innehatte.
1978 wurde sie emeritiert, forschte jedoch noch bis in die 1990er Jahre weiter und verstarb schließlich im Jahr 2007. Für ihre wissenschaftliche Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der National Medal of Science.
Namensgeberin für
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Gruppen Besprechungsraum 06 212a