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„Meine Eltern sind beide bereits über 80 und werden durch einen lokalen ambulanten Pflegedienst mit Grund- und Behandlungspflege versorgt. Diesen Schritt sind wir in erster Linie angegangen, da bei meinem Vater 2015 ein Morbus Waldenström diagnostiziert wurde und wir noch nicht wussten, wie sich die Erkrankung bei ihm entwickeln wird. Heute sind wir froh, dass wir diesen Schritt gegangen sind, da sich meine Eltern so an die Versorgung durch Dritte gewöhnen konnten. Um die Versorgung abzurunden, nehmen wir weitere Leistungen im Rahmen der Pflegeversicherung in Anspruch. Durch dieses Arrangement ist es meinen Eltern möglich, selbstbestimmt im eigenen Haus zu leben. Ohne ambulante Versorgung durch einen Pflegedienst und die enge Anbindung an unseren Hausarzt, wäre dies nicht mehr ohne weiteres möglich. Auch meine Schwiegermutter ist bereits in der Mitte der 80er angelangt. Sie ist noch sehr fit, fährt Fahrrad und Auto und kann sich weitestgehend selbst versorgen. Für Notfälle hat sie ein Notrufarmband der Malteser in Anspruch genommen. Meinen Schwiegervater haben wir 2019 aus einer Einrichtung nach Hause geholt. Er wurde für fast 3 Monate, bis zu seinem Tod, durch meinen Mann und einen ambulanten Pflegedienst gepflegt. Da seine Familie in Niedersachsen lebt, konnte ich ihn nur an den Wochenenden entlasten.“ 

 „Wissenschaft und Familie bedeutet für mich viel Positives!“

Welche Rolle spielt die Familie in Ihrem beruflichen Alltag?

„Ich bin selbst keine Wissenschaftlerin, sondern sehe mich selber eher im Dienstleistungssektor in einem Wissenschaftsbetrieb, die Wissenschaftler*innen bei ihrer Arbeit unterstützt. Diese Arbeit lässt sich mit meiner Familie gut vereinbaren, gerade seitdem das mobile Arbeiten im Rahmen der Pandemie zugenommen hat. Obwohl meine Eltern gut versorgt sind, gibt es immer wieder akute Probleme oder Unsicherheiten meiner Eltern, die kommuniziert werden müssen und wo manchmal akut Handlungsbedarf von meiner Seite besteht. Das lässt sich Dank des mobilen Arbeitens viel besser in meinen Arbeitsalltag integrieren. Ich bin froh über diese Möglichkeit und hoffe, dass es weiterhin eine Option im BIH bleibt. Die Versorgung meines Schwiegervaters war auch nur möglich, da mich meine Projektleiter sehr unterstützt haben. Dafür nochmal im Nachhinein ein herzliches Dankeschön!“

Welche Rolle spielt die Wissenschaft in Ihrem privaten Familienleben?

„Gerade im Rahmen der Pandemie und bei unserer speziellen familiären Situation, war ich schon sehr froh, wissenschaftliche Informationen aus erster Hand zu erhalten und diese durch meine Tätigkeit am BIH auch mit Nachdruck vertreten zu können.

In unserem familiären Gefüge bin ich ja immer noch "das Kind" obwohl ich mittlerweile schon 55 Jahre alt bin. Ich glaube das geht vielen erwachsenen "Kindern" ähnlich. Meine Tätigkeit hat mir dabei sehr geholfen, meine Eltern für die Vorsichtsmaßnahmen für sie - im Sinne von Impfung, Tragen von Masken und Selbstisolierung - zu sensibilisieren. Gerade der Rückzug aus dem sozialen Leben war sehr einschneidend für sie. Erst letzten Monat konnte meine Mutter das erste Mal wieder mit ihrer Alltaghilfe zum Einkaufen fahren. Es war ein Ereignis. Auch wenn es erstmal nur das Gartencenter im nächsten Ort war.“