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BIH-Ausstellung zu Gast in Paris und Brüssel

In Kooperation mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Maison Heinrich Heine (MHH) und mit Unterstützung der Deutschen Botschaften reiste die Ausstellung „Berlin - Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“ nach Paris und Brüssel.
„Wissenschaft wird immer noch als vorwiegend männlich wahrgenommen. Und genau hier, bei der Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft, setzen wir mit dem Projekt “Berlin - Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“ an. Neben dem Abbau von strukturellen Barrieren und der individuellen Förderung von Wissenschaftlerinnen ist es uns als Forschungsinstitut ein großes Anliegen, dazu beizutragen, Wissenschaftlerinnen und ihre Forschung sichtbarer zu machen. Wissenschaftlerinnen, die sichtbar sind, können die Wahrnehmung verändern und Vorbilder sein“ so Karin Höhne, Leiterin der Stabsstelle Chancengleichheit und Diversität am BIH.
Das Projekt „Berlin - Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“ wurde 2021 im Rahmen des Wissenschaftsjahres als Kooperation der Senatskanzlei Berlin mit dem Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) durchgeführt. Ausgangspunkt waren mehrtägige Wikipedia-Schreibwerkstätten, in denen interessierte Bürger*innen, vom Schüler bis zur Seniorin, über 50 Wikipedia Einträge über Berliner Wissenschaftlerinnen neu geschrieben oder editiert haben. Auf der Basis dieser Artikel ist eine Wanderausstellung entstanden, die 22 Berliner Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Epochen und Fachrichtungen in kurzen Beschreibungen porträtiert. Die Ausstellung wurde bereits an verschiedenen Orten in Berlin gezeigt – in Hochschulen, Bibliotheken, Rathäusern – und ist auch digital verfügbar. 2024 war die Ausstellung bereits international in Prag, Tokio und Budapest zu sehen und wanderte jetzt weiter in die Partnerstädte Paris und Brüssel.
Vernissage in der Maison Heinrich Heine in Paris
Anlässlich der feierlichen Eröffnung „Berlin - Capitale des femmes scientifiques“ am 8. April 2025 in Paris hatte die Maison Heinrich Heine eine Podiumsdiskussion mit den in der Ausstellung porträtierten Berliner Wissenschaftlerinnen Juliane Siegeris, Spezialistin für Wirtschaftsinformatik, und Theda Borde, Professorin für Sozialmedizin, organisiert. Vor und mit dem zahlreich erschienenen Publikum diskutierten die beiden über die weiterhin geringe Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft und deren Ursachen. Zusammen mit der Moderatorin Sarah Mantah, NGO-Administratorin Project Soar, tauschten sie sich zu Möglichkeiten für mehr Chancengleichheit aus. Zuvor hatte Stefanie Stegemann, Leiterin des Wissenschaftsreferats der Deutschen Botschaft Paris, die Gäste begrüßt. Emmanuelle Charpentier, Nobelpreisträgerin für Chemie 2020 und auch ein Gesicht der Ausstellung, war ebenfalls anwesend und blieb bis in den späten Abend mit interessierten Teilnehmer*innen im Gespräch. Die Ausstellung war noch bis 4. Mai in französischer und deutscher Sprache im Foyer des MHH zu sehen.
„Frauen und Vielfalt in der Wissenschaft“ im Press Club Brüssel
Unter dem Thema „Celebrating Women and Diversity in Science“ luden der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland im Königreich Belgien am 12. Mai 2025 zur Vernissage in den Press Club Brüssel ein. In der EU leisten Frauen einen großen Beitrag zur Wissenschaft, repräsentieren aber nur ein Drittel der Gesamtzahl an Forschenden in Europa. Nach Grußworten von Martin Kotthaus, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Königreich Belgien und Dr. Jenny Morín Nenoff, Referentin Diversität & Chancengleichheit des DAAD, hielt Prof. Dr. Theda Borde als Projektleiterin „Empowerment für Diversität“ an der Charité – Universitätsmedizin Berlin eine Keynote zum Thema “From Invisible to Indispensable – Science needs diversity”. Anschließend diskutierte sie zusammen mit Prof. Dr. Sarah-Maria Fendt von der KU Leuven und Adrien Braem von Science Europe über “Empowering women in science”. Auf die rege Podiumsdiskussion folgten viele Fragen und Beiträge aus dem Publikum, die Michael Hörig, Leiter des DAAD in Brüssel, als Moderator der Veranstaltung gerne entgegennahm. Die Ausstellung ist noch bis 2. Juni 2025 im Press Club Brüssel in französischer, niederländischer, englischer und deutscher Sprache zu sehen.
Weitere Stationen, u.a. in Lyon, sind bereits in Planung.