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Sie erkennen Frühstadien von Krebs in der Mundhöhle mithilfe von künstlicher Intelligenz, verhindern Amputationen nach Gefäßverschluss mit nicht-invasivem, sensor-basiertem Monitoring, entwickeln eine Alkohol-Entwöhnungstherapie mit Hilfe virtueller Realität und helfen mit einem multimodalen Ansatz Frauen, die an sexuellem Distress leiden. Mit einer KI-Lösung erleichtern sie die Diagnose atypischer radiologischer Fälle, begehen neue Wege bei dezentralen klinischen Studien im Krebsbereich und erhöhen die Sicherheit von Stammzelltransplantationen, indem sie zuverlässiger Spender*innen und Empfänger*innen matchen, um das Risiko für Graft-versus-Host-Disease zu senken. Diese sieben interdisziplinären Teams aus Charité und BIH mit sechs Projektleiterinnen und einem Projektleiter werden in der Projektkohorte 2022 des BIH Digital Health Accelerator (DHA) gefördert, um aus ihren Konzepten digitale Gesundheitslösungen zu entwickeln und diese bis in den Gesundheitsmarkt bzw. in die medizinische Anwendung und zu Patienten*innen zu überführen.

Die Teilnehmer*innen aus Politik, Forschung und Klinik, Patient*innenvertretungen, Industrie, Versicherungen und Wagniskapital verfolgten das Willkommen per Videobotschaft von Prof. Heyo Kroemer, dem Vorstandsvorsitzenden der Charité, zur Relevanz des BIH DHA-Programms für die Charité, gefolgt von einleitenden Worten von Prof. Christopher Baum, dem Vorsitzendem des Direktoriums des BIH und Vorstand des Translationsforschungsbereiches der Charité, mit einem Rückblick auf die erfolgreichen ersten fünf Jahre des DHA-Programms und Ausblick auf die Zukunft.

Hedi Razavi, PhD, Managing Partner bei German Entrepreneurship mit dem Spezialthema künstliche Intelligenz und einem Background sowohl in klinischer Forschung am Herzzentrum Leipzig als auch als Startup CEO im Silicon Valley, hielt die Keynote zum Thema „Start-up Founders vs. Machines – Who is Learning More“. Die Pitches der aktuellen DHA-Projekte leitete Prof. Frederick Klauschen ein, Mitgründer der ersten Charité-Ausgründung aus dem DHA-Programm, der AIgnostics GmbH, mit einer Betrachtung des Entwicklungspfades seines Projekts von Gesprächen mit seinem Kooperationspartner an der TU Berlin bis hin zur aktuellen Unternehmung mit aktuell bereits über 60 Mitarbeiter*innen und resümierte: „Ohne das BIH DHA-Programm würden wir auch heute noch über die Möglichkeiten sprechen, anstatt ein digitales Life Sciences-Unternehmen aufgebaut zu haben.“

Nach den Pitches reflektierte Bartosz Reinhold, CEO und Mitgründer der aktuellsten Charité-Ausgründung aus dem DHA-Programm, der Nephrolytix GmbH, über seine Erfahrung als Serial Entrepreneur mit mehreren erfolgreichen Ausgründungen aus der Charité und dem Bedarf an unterstützenden Programmen. Durch den Abend führte Marc Filerman, Managing Director des German Accelerator Life Sciences, einem der Netzwerkpartner des BIH DHA-Programms für die spätere Skalierung entstehender Unternehmen.

In abschließenden Worten dankte Prof. Axel R. Pries, der Dekan der Charité, insbesondere den präsentieren Projektteams und rief mit Blick auf die mögliche Verstetigung des BIH DHA-Programms in Berlin und mögliches Wachstum darüber hinaus die Politik, Stiftungen und andere Akteure auf, gemeinsam eine Zukunft zu gestalten, in der die Entwicklung klinisch validierter Digital Health-Lösungen aus Universitätsklinika wie der Charité weiter unterstützt wird zum Nutzen von Patient*innen und unserer Gesellschaft. Den Abend rundete eine Networking-Session ab, bei dem sich Interessierte direkt mit den präsentierenden Projektteams austauschten und so neue Kontakte für mögliche Kooperationen knüpften.