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Medizinische Translation bedeutet für uns, dass wir nutzenorientiert Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung in neue Ansätze zur personalisierten Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen. Parallel entwickeln wir aus klinischen Beobachtungen neue Forschungsideen. Dafür betrachten wir das ganze Spektrum von der Ebene einzelner Zellen im Körper bis hin zur Gesellschaft als Ganzes: »from cell to society«.

Auszug aus dem Gesetz zur Integration des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung in die Charité – Universitätsmedizin Berlin vom 12.10.2020

Welches Konzept verfolgt das BIH?

Das BIH ist kein typisches Forschungsinstitut, sondern nutzt ein neuartiges Konzept klinisch verankerter organübergreifender Systemmedizin in einem umfassenden translationalen Ökosystem, um die Geschwindigkeit und Effektivität der Translation signifikant zu steigern. Der primäre Partner für eine effektive Translation ist das klinische und wissenschaftliche Umfeld an der Charité und in Berlin, welches durch die lokale Nähe einen besonders hohen Grad an Interaktion ermöglicht. Im Bereich der Entwicklung von Technologien und neuen mechanistischen Ansätzen ist das Max-Delbrück-Centrum (MDC) ein zentraler Partner.

Welches Konzept verfolgt das BIH?

Welches Konzept verfolgt das BIH?

Was sind die Herausforderungen und Chancen der Translation?

Derzeit ist die Translation innovativer Forschung in die klinische Praxis zu selten erfolgreich und nimmt viel Zeit und Ressourcen in Anspruch. So zeigen verfügbare Daten, dass sich die Zahl zugelassener Medikamente pro Milliarde USD (inflationsbereinigt) an Forschungsinvestitionen zwischen 1950 und 2010 im Mittel alle neun Jahre halbiert hat. Um das zu ändern, sind diverse Herausforderungen zu meistern:

Was sind die Herausforderungen und Chancen der Translation?

Chance

Gleichzeitig eröffnen sich gerade jetzt fundamental neue Möglichkeiten für die translationale Medizin durch die digitale Revolution, neue Technologien (z.B. maschinelles Lernen/künstliche Intelligenz, biomimetische Materialien, 3D-Druck, Human-on-a-Chip, pluripotente Stammzellen, Organoide, Genomeditierung), die dramatisch zunehmende Detailliertheit und Geschwindigkeit molekularer Analysen (Omics: Genomics, Proteomics, Metabolomics), sowie durch neuartige Ansätze in Diagnostik und Therapieentwicklung auf zellulärer Ebene. So bilden z.B. die ‚Neuartigen Therapien‘ (ATMP) mit einer neuen Klasse personalisierter Therapeutika auf zellulärer Basis (‚Lebende Medikamente‘) völlig neue Optionen für eine effektivere Translation im akademischen Forschungsraum. 

An welchen Kriterien misst das BIH seinen Erfolg?

Der translationale Ansatz des BIH weicht erheblich von dem grundlagenorientierter Forschungsinstitute ab und so kann auch der Erfolg des BIH und der Translationsforschung nicht mit den üblichen Indikatoren wie Impact, Drittmitteleinwerbung oder Publikationsrate erfasst werden. Auch lässt sich der Erfolg in der Regel nicht einzelnen Personen zuordnen. Daher braucht es sowohl spezifische Erfolgskriterien für translationale Projekte als auch neue Bewertungsprinzipien für in der Translation tätige Wissenschaftler*innen.

Erfolgskriterien

An welchen Kriterien misst das BIH seinen Erfolg?

Das BIH ist eine Wissenschaftseinrichtung neuen Typs. Die Integration in die Charité erlaubt es dem BIH auf struktureller Ebene, neue Maßstäbe anzustreben, die von der translationalen Nachwuchsförderung über neue Karrierewege, translationale Kulturbildung und Qualitätssicherung bis hin zu strukturellen Interventionen in die Abläufe eines forschenden Krankenhauses sowie dem Entrepreneurial Support reichen.