Zum Seiteninhalt springen

Ihr Vorgehen: neue Ansätze aus der Metabolomik für neue drängende medizinische Forschungsfragen finden. Jennifer Kirwan interessiert besonders, wie die Analyse von metabolomischen Änderungen bei Krankheiten zu einem besseren Verständnis von Krankheitsursachen und der Entwicklung neuer Heilungsmethoden beitragen kann.

Wo und zu welchen Themen haben Sie gearbeitet, bevor Sie an das BIH kamen? 

Meine Metabolomik-Karriere hat an der University of Liverpool begonnen, wo ich im Rahmen meiner Doktorarbeit Cicroviren in Schweinen untersuchte. Bevor ich an das BIH nach Berlin kam, war ich an der University of Birmingham tätig und leitete dort die Metabolomik-Einheit. Dort nutzten wir metabolomische Methoden für verschiedene Anwendungen, zum Beispiel für Voruntersuchungen bei Lebertransplantationen oder um Gehirnschäden bei Babys zu analysieren.

Bitte beschreiben Sie Ihre wissenschaftlichen Interessen.

Ich konzentriere mich auf massenspektrometrische Analysen des Stoffwechsels, wobei ich mich besonders für Forschungsfragen mit klinischem Anwendungsbezug interessiere. Das Konzept der Personalisierten Medizin wird in der Forschung immer wichtiger, das heißt die Idee, dass kein System des Körpers vom Rest des Organismus isoliert ist, ebenso wenig wie wir von unserer Umwelt isoliert sind. Deswegen glaube ich, dass ganzheitlichere Ansätze für Fragen der medizinischen Forschung lohnenswert sein können, wenn sie wissenschaftlich gut fundiert aufgearbeitet werden. ‚Handwerklich‘ gesehen interessiere ich mich für die Metabolomik-Pipeline als Ganzes – vom guten experimentellen Design bis zur Datenverarbeitung. So war ich 2013 daran beteiligt, einen von Prof. David Broadhurst, Edith Cowan University, Joondalup entwickelten Algorithmus (QCRSC) zu validieren und zu implementieren. Dieser kann dazu genutzt werden, die Belastbarkeit der Datenqualität und somit der Ergebnisse zu verbessern.

Welche Pläne haben Sie für die BIH-Technologieplattform Metabolomik?

In den nächsten fünf Jahren möchte ich unser Angebot in enger Zusammenarbeit mit den anderen BIH-Technologie- und Forschungsplattformen ausbauen und einen vollständigen systembiologischen Zugriff anbieten, um komplexe Krankheiten analysieren zu können. Dabei möchte ich insbesondere bestehende Methoden ausweiten und neue Methoden entwickeln, um die Breite, Reproduzierbarkeit und Belastbarkeit der metabolomischen Analyse zu erweitern.

Bitte ergänzen Sie den folgenden Satz: Am wichtigsten ist mir...

... die bestmögliche Forschung zu machen! Diese definiere ich so: Gut geplante Experimente, die Antworten für die biologische Fragestellung generieren; Ergebnisse, die belastbar, reproduzierbar und bedeutsam sind und zur Weiterentwicklung von Forschung und Medizin beitragen. Um dies zu erreichen, setze ich auf die Kraft der Kollaboration, denn diese ist essenziell für gute Forschung. Dabei glaube ich, dass gute Zusammenarbeit mit guter Kommunikation beginnt – und gelegentlich ehrlicher, konstruktiver Kritik.