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„Kluge Köpfe in der globalen Wissensgesellschaft sind die Treiber neuer Ideen und Innovationen“, begrüßte Kerstin Radomski ihre Gastgeber im BIH, den Vorsitzenden des BIH Direktoriums und Vorstand des Translationsforschungsbereichs der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Professor Christopher Baum, sowie dessen Administrativen Vorstandskollegen, Dr. Michael Frieser. „Den Austausch mit Forschenden empfinde ich als große Bereicherung und Inspiration. Auch unabhängig von Corona ist und bleibt die Gesundheitsforschung eines der wichtigsten Themen unserer Agenda.“

Professor Christopher Baum gab der Besucherin zunächst einen Überblick über das Institut, dessen Mission die medizinische Translation ist: „Wir machen aus Forschung Gesundheit“, zitierte Baum das Motto des BIH. „Wir übertragen Forschungsergebnisse in die Klinik und ziehen umgekehrt aus Beobachtungen an Patientinnen und Patienten neue Ideen für Forschungsprojekte.“ Baum betonte, dass für den Erfolg der Translation verschiedene Faktoren notwendig sind: Zum einen natürlich die hochwertige wissenschaftliche und klinische Forschung, die in zahlreichen Arbeitsgruppen des BIH durchgeführt wird, und deren Qualität die Mitarbeiter*innen des BIH QUEST Center regelmäßig überprüfen und optimieren. Doch daneben bedarf es auch hervorragend ausgebildeter Clinician Scientists, die als medizinisch interessierte Wissenschaftler*innen oder als wissenschaftlich ambitionierte Mediziner*innen beide Seiten der Translation verstehen. Deren Ausbildung sichert das BIH mit seiner erfolgreichen Biomedical Innovation Academy.

Von der Idee bis zur Ausgründung

Dr. Michael Frieser hob hervor, dass die Translation nur dann vollständig geglückt sei, wenn der Anwendung in der Klinik an einzelnen Patient*innen der Einsatz in der breiten Masse folgt. „Hierfür brauchen wir den Technologietransfer, der sich um das Scouting von Ideen und Erfindungen, ihren Schutz und schließlich die Ausgründung oder Lizenzierung einer Technologie, eines Produkts oder einer Dienstleistung kümmert.“ Gerade die frühe aktive Suche nach Ideen sei wichtig, da immer noch ein Großteil potenzieller Erfindungen nicht verwertet werden könnte, weil diese bereits publiziert wurden.

Thomas Gazlig, der Leiter von Charité BIH Innovation, des gemeinsamen Technologietransfers von Charité und BIH, präsentierte erfolgreiche Beispiele aus dem BIH Digital Health Accelerator, der digitale Ideen bis zur Ausgründung begleitet. So stellte er etwa ein Frühwarnsystem für Intensivstationen vor oder ein digitales Gesundheitsportemonnaie für Afrika, das auf Handydaten basiert. Kerstin Radomski begrüßte die erfreulichen Entwicklungen aus dem BIH: „Nur wenn der Transfer schnell und verbindlich funktioniert, kann unsere Wirtschaft im internationalen Wettbewerb bestehen. Das ist die Grundlage für gute Arbeitsplätze in Deutschland.“

Wichtige Beiträge in der Corona-Forschung

Professor Christof von Kalle, der Leiter des gemeinsamen Clinical Study Center von Charité und BIH, gab der interessierten Zuhörerin einen Einblick in die eindrucksvolle Fülle der verschiedenen klinischen und wissenschaftlichen Corona-Studien von Charité und BIH „Die meisten Studien an der Charité fanden auf Initiative von Wissenschaftler*innen statt: Zum Beispiel verfolgen Studien, auf welchem Weg das Virus ins Gehirn gelangt, wie das Immunsystem fehlgeleitet wird, welche Zellen das Virus befällt oder warum Kinder meist weniger schwer erkranken. Damit haben Charité und BIH wichtige Beiträge zur Erforschung des SARS-CoV-2-Virus und zur Bekämpfung der COVID-19-Erkrankung geleistet.“

Schließlich führte Andrea Essenwanger, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Core Facility Digitale Medizin und Interoperabilität von Professorin Sylvia Thun, Kerstin Radomski anhand anschaulicher Beispiele die Bedeutung der Standardisierung von medizinischen Daten vor Augen. „Noch immer notieren Ärzte in vielen Fällen Blutwerte, Medikamentenverschreibungen oder Krankheitsverläufe auf Papier. Wo sie digital gespeichert sind, hindern häufig unterschiedliche Betriebssysteme oder schlicht Sprachgewohnheiten die gemeinsame Nutzung. Hier sind Standards notwendig, damit man die vielen medizinischen Daten, die täglich in Kliniken und Labors anfallen, bestmöglich nutzen kann.“ Einen Standarddatensatz für die Daten von COVID-19 Patient*innen haben die Teams von Professor Christof von Kalle und von Professorin Sylvia Thun entwickelt, er wird nun in ganz Deutschland und darüber hinaus eingesetzt.

Kerstin Radomski zeigte sich nach ihrem Besuch am BIH beeindruckt: „Das BIH in der Charité leistet einen wichtigen Beitrag für die medizinische Forschung in Deutschland. Sowohl in der Grundlagenforschung als auch insbesondere bei der Übertragung der Ergebnisse in die Anwendung  hat das noch junge Institut bereits Beachtliches geleistet. Ich freue mich darauf, den weiteren Weg des BIH zu verfolgen und zu begleiten. “

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