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Der Senat von Berlin hat in seiner Sitzung am 4. Mai 2021 über den BärCODE beraten und unterstützt das Projekt ausdrücklich. Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa, sagte: „Ich bin den engagierten Kolleginnen und Kollegen bei BIH und Charité sehr dankbar für das Konzept BärCODE, das zeigt, wie sinnvolle, sichere und verlässliche digitale Infrastruktur geschaffen werden kann, die den Berlinerinnen und Berlinern nicht noch eine neue App aufbürdet und dennoch mehr Sicherheit im Umgang mit der Pandemie bietet. Dass der Senat in Gänze und die Bereiche Wirtschaft und Gesundheit von Anfang an dabei sind, zeigt, wie hier ein nachhaltiges System für die ganze Stadt entsteht, das nicht nur für Kultureinrichtungen eine Bereicherung darstellt.“

„Siegel und Unterschrift“ digital

Den BärCODE entwickelten Wissenschaftler*innen um Professor Roland Eils, dem Gründungsdirektor des BIH Zentrums für Digitale Gesundheit, und seinen Kollegen Harald Wagener. „Der BärCODE ist eine digitale Version von „Siegel und Unterschrift“, der für jeden negativen Corona-Test in Berlin digital erstellt und mittels eines Barcodes einfach mit Mobilgeräten geprüft werden kann“, erklärt Roland Eils. Harald Wagener ergänzt: „Mithilfe der Proof-of-No-Covid Infrastruktur ("PoNCi") werden die BärCODEs auf Basis der Testdaten und dem Signaturschlüssel in den Teststellen erzeugt und digital fälschungssicher als Grafik auf dem Befund eingebunden. Bei der Einlasskontrolle scannt der Veranstalter den BärCODE mittels einer Prüf-App und erhält die Bestätigung, dass die Informationen korrekt und digital signiert sind.“ Diese Überprüfung findet komplett offline statt, sodass kein Internetzugang an der Tür notwendig ist und keine Überlastung des Servers eine Zugangskontrolle erschweren könnte.

Vielseitig einsetzbar – auch als Impfnachweis

Die Wissenschaftler*innen am BIH Zentrum für Digitale Gesundheit in der Charité haben den BärCODE unabhängig von einem Industrieanbieter und ohne wirtschaftliches Interesse entwickelt. Beteiligt ist ein Entwicklerteam im BIH aus Wahlberliner*innen, deren Mitglieder ursprünglich aus Neeseeland, Schweden und den Niederlanden kommen. Sie haben den Quellcode vollständig transparent offengelegt (open source). So kann er von der IT-Community unabhängig auf Sicherheit und Funktionalität getestet und von allen Akteur*innen im Bereich des COVID-Managements verwendet werden (z.B. Corona Warn-App, Luca-App). Der Betrieb der PoNCi-Server ist vergleichsweise günstig und ihre Nutzung wird für alle Akteur*innen im Bereich des Covid-Pandemiemanagements kostenfrei angeboten werden. Der BärCODE wird über Schnittstellen von vielfältigen mobilen Apps und Website-Angeboten einsetzbar sein. Er ermöglicht allen Berliner Bürger*innen, ihr negatives Testergebnis digital und barrierefrei einzusetzen und unterstützt so die sichere Teilnahme am sozialen Leben.

Der BärCODE kann auch verwendet werden, um Impfnachweise zu erstellen. Bürger*innen, die einen Impfnachweis benötigen, lassen dazu ihre Corona-Schutzimpfung an einer Prüfstelle bestätigen und erhalten dort einen BärCODE. Die parallelen Bestrebungen des Bundesministeriums für Gesundheit für einen bundesweiten elektronischen Impfausweis stehen ebenfalls technisch und organisatorisch im Einklang mit der Infrastruktur und den Abläufen beim BärCODE und können für dessen spätere Einführung weitergenutzt werden.

Charité an Testphase beteiligt

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin wird den BärCODE im Rahmen der Pilotphase testen: Derzeit sind Besuche an der Charité  nur sehr eingeschränkt möglich und Besucher*innen müssen einen negativen Antigentest vorweisen. Diesen Nachweis können sie in der Pilotphase auch per BärCODE erbringen. „Wir freuen uns, dass die Charité mit dem BIH Zentrum für Digitale Gesundheit seine digitale Expertise einbringen kann, um die Teilnahme am öffentlichen Leben zu vereinfachen“, erklärt Professor Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité. „Der BärCODE ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, welch großes Potential die Digitalisierung in der Medizin bei der Pandemiebekämpfung haben kann.“ Sein Kollege im Charité-Vorstand, Professor Christopher Baum, Vorsitzender des BIH Direktoriums, pflichtet ihm bei: „Unser Anspruch ist es, Forschungsergebnisse schnell zu den Menschen zu bringen. Der BärCODE wird hoffentlich einen wichtigen Beitrag leisten, die Gesundheit der Berliner und Berlinerinnen zu erhalten.“

Pilotprojekt in der Philharmonie

Bereits am 20. März 2021 hatten die Wissenschaftler*innen vom BIH Zentrum für Digitale Gesundheit bei einem Pilotprojekt zur Öffnung des kulturellen Lebens mitgewirkt: Nach Monaten des Lockdowns durften die Berliner Philharmoniker erstmals wieder vor Publikum spielen. Rund 1000 Gäste hatten sich vorab registriert, sich in einem der Testzentren oder vor Ort einem Schnelltest auf Corona unterzogen und durften anschließend dem Orchester unter der Leitung von Kyrill Petrenko live zuhören und applaudieren. Auch hier bereitete das Team von Roland Eils das Veranstaltungskonzept mit vor und begleitete das Test- und Einlassverfahren vor Ort: Das personalisierte Ticket, das negative Testergebnis und die Identität, nachgewiesen durch den Personalausweis, wurden beim Pilotprojekt weitestgehend papierbezogen kontrolliert. „Die Erfahrungen bei diesem Pilotprojekt haben wir in die Entwicklung des BärCODE einfließen lassen, so dass wir nun einen fälschungssicheren, datenschutzkonformen und einfach anwendbaren digitalen Nachweis erstellen konnten“, freut sich Roland Eils.

Weitere Informationen zum BärCODE unter www.bärcode.de

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