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Die Charité ist EBRAINS im Juni 2021 als assoziiertes Mitglied beigetreten, um zukünftige Schritte der digitalen Forschungsinfrastruktur mitzugestalten. Gemeinsam mit dem Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) trägt die Charité die Infrastruktur der Simulationsplattform „The Virtual Brain“ unter der Leitung von Professorin Petra Ritter bei. „The Virtual Brain“ ist ein „lernendes“ Computermodell des menschlichen Gehirns: Daten aus radiologischen Aufnahmen, elektrischen Messungen des Gehirns – aber auch digitalen Atlanten und molekularbiologischen Datenbanken werden eingespeist und verfeinern das Modell mit jedem Datensatz. Individuelle Simulationen mit Daten einzelner Patienten sagen die Effekte von Medikamenten vorher oder erlauben eine präzise Diagnostik. „Geplant sind klinische Validierungsstudien, um die Anwendungen auf ihre Anwendbarkeit für medizinische Entscheidungen zum Wohle von Patientinnen zu testen. Wir freuen uns, dass durch die Aufnahme in die ESFRI-Roadmap unsere Entwicklungen langfristig einer breiten Wissenschaftsgemeinschaft in ganz Europa zugänglich gemacht werden“, sagt Prof. Dr. Petra Ritter, BIH-Professorin und Leiterin der Abteilung Gehirnsimulation am BIH und an der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité. „Neue klinische Anwendungen zu generieren ist schwer. Es ist ein langer und aufwändiger Prozess von der Innovation über die Validierung zum Patienten. EBRAINS kann diesen Prozess unterstützen, indem durch die digitale Infrastruktur reproduzierbare Forschung im großen Maßstab ermöglicht wird.“

Als erste Forschungsinfrastruktur dieser Art weltweit bietet EBRAINS – als Teil des „Human Brain Project“ unter wissenschaftlicher Leitung des Forschungszentrums Jülich – über ein Webportal Zugriff auf die bisher umfassendste Datenbasis zum menschlichen Gehirn sowie auf leistungsstarke digitale Werkzeuge, etwa für Simulation oder Big-Data Analysen. Mehr als 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an über 130 europäischen Partnerinstitutionen aus 19 Ländern sind an der Entwicklung von EBRAINS beteiligt. Auf diese Weise soll die wissenschaftliche Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg gefördert und internationale Spitzenforschung ermöglicht werden.

Links

Pressemitteilung des Forschungszentrums Jülich vom 1. Juli 2021: https://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2021/2021-07-01-ebrains-in-esfri.html

Weitere Informationen zu EBRAINS: https://ebrains.eu/

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