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Michael Potente, Professor für Translationale Vaskuläre Biomedizin und Leiter der Arbeitsgruppe Angiogenese & Metabolismus am BIH, ist zum Mitglied der „European Molecular Biology Organization“ (EMBO) gewählt worden. Zusammen mit 68 weiteren neuen EMBO-Mitgliedern und assoziierten Mitgliedern wird er für seine herausragenden Leistungen in den Biowissenschaften ausgezeichnet. Er ist damit einer von mehr als 2.000 führenden Biowissenschaftler*innen in Europa – und sogar darüber hinaus.

„Über diese Auszeichnung freue ich mich natürlich sehr. Es ist eine Würdigung unserer bisherigen Arbeiten mit internationaler Strahlkraft“, sagt Michael Potente. In dem Verfahren kann man sich nicht selbst bewerben, die bisherigen EMBO-Mitglieder nominieren und wählen. In Berlin bringt Michael Potente seine Erfahrung an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und medizinischer Patientenversorgung ein und verstärkt so den Schwerpunkt „Translationale Vaskuläre Biomedizin“ am BIH seit August 2020. Seine Arbeitsgruppe befasst sich mit dem Blutgefäßsystem, das als größtes Organ des menschlichen Körpers angesehen werden kann. Zusammen mit seinem Team untersucht er, wie sich Gefäßnetzwerke entwickeln und verändern und wie ihre Funktion durch Krankheiten gestört wird.

„Heutzutage ist der Druck groß, alles gleich in die Anwendung zu bringen. Die Anwendung erfordert aber, dass man die Grundlagen im Detail versteht und auch beschreiben kann. Genau das ist der Schwerpunkt von EMBO. Die Aktivitäten in der Organisation sind weitreichend, nicht auf die Wissenschaft beschränkt, sondern gerade auch an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Was muss Wissenschaft in der Gesellschaft vermitteln? Welche Aufgaben, welche Verantwortlichkeiten gibt es? Ich freue mich sehr darauf, mich dabei miteinbringen zu können“, so Potente.

EMBO-Mitglieder übernehmen unterschiedliche Aufgaben, u.a. prüfen oder bewerten sie Bewerbungen von Nachwuchswissenschaftler*innen, die sich für verschiedene Programme von EMBO bewerben. Dazu gehören Fellowships, aber auch das prestigeträchtige EMBO Young Investigator Netzwerk. In diesem Netzwerk war Potente früher bereits selbst Mitglied.

Zur Person:

Michael Potente wurde 1976 in Aachen geboren und studierte an den Universitäten Frankfurt und Toronto (Kanada) Medizin. Bereits während seiner experimentellen Doktorarbeit an der Universität Frankfurt, die er 2003 abschloss, beschäftigte er sich mit Blutgefäßen. Anschließend war er sowohl wissenschaftlich als PostDoc im Institut für Kardiovaskuläre Regeneration tätig, als auch klinisch als Arzt in der Klinik für Kardiologie der Goethe-Universität Frankfurt, wo er sich 2013 im Fach Innere Medizin habilitierte. 2012 erhielt der Kardiologe eine eigene Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim. Potente hat bereits zahlreiche Preise erhalten, so unter anderem einen ERC Starting Grant, einen ERC Consolidator Grant und eine Auszeichnung als European Molecular Biology Organization (EMBO) Young Investigator. Er hat seine Forschungsergebnisse in hochkarätigen Journalen veröffentlicht und ist als Gutachter für zahlreiche internationale Wissenschaftsorganisationen und Journale tätig. Mit seiner Berufung ans BIH verstärkt er seit August 2020 den gemeinsamen Forschungsfokus „Translationale Vaskuläre Biomedizin“ des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC).

Zu EMBO:

EMBO ist eine internationale Organisation von Biowissenschaftlern mit mehr als 2.000 Mitgliedern, die von führenden Fachkolleg*innen gewählt werden. Die wichtigsten Ziele von EMBO sind die Unterstützung talentierter Forscher*innen in allen Phasen ihrer Laufbahn, die Förderung des Austauschs wissenschaftlicher Informationen und die Unterstützung beim Aufbau eines europäischen Forschungsumfelds, in dem Wissenschaftler*innen ihre beste Arbeit leisten können. Die EMBO stellt Mittel ihrer Mitgliedstaaten für Forschungsstipendien, Kurse, Workshops, Konferenzen und wissenschaftspolitische Initiativen zur Verfügung und gibt eine Reihe angesehener Zeitschriften heraus. Der Verwaltungssitz der Organisation befindet sich in Heidelberg. Die EMBO-Mitgliedschaft ehrt angesehene Wissenschaftler, die herausragende Beiträge zu den Biowissenschaften geleistet haben, darunter 91 Nobelpreisträger, die EMBO-Mitglieder sind oder waren. EMBO-Mitglieder können sich aktiv an den Initiativen von EMBO beteiligen, indem sie im Rat der Organisation, in Ausschüssen und Redaktionsausschüssen mitarbeiten, an der Bewertung von Anträgen auf EMBO-Finanzierung teilnehmen, als Mentor*innen für junge Wissenschaftler*innen in der EMBO-Gemeinschaft fungieren und bei wichtigen Aktivitäten beratend tätig sind. EMBO-Mitglieder haben auch das Privileg, Kandidaten für die EMBO-Mitgliedschaft, für den Rat und für die EMBO-Goldmedaille vorzuschlagen und zu wählen.

Mehr Informationen: https://www.embo.org/