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Seit 2018 fördert die Medizininformatik-Initiative (MII) bundesweit den Aufbau sogenannter Datenintegrationszentren (DIZ) an den universitätsmedizinischen Standorten. Ziel ist es, standortübergreifende medizinische Forschung mit klinischen Daten zu ermöglichen. Im Januar 2023 ging die MII in die Ausbau- und Erweiterungsphase (bis 2027) über, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 200 Millionen Euro fördert. Dazu kommt eine Förderung von 50 Millionen Euro für den Basisbetrieb der DIZ durch das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM). In dieser Phase werden Forscher*innen weitere Gesundheitsdaten für konkrete klinische Anwendungsfälle (Use Cases) digital sammeln und für die Forschung zugänglich machen. Außerdem sollen sie neue Methoden entwickeln und erproben, mit denen die Gesundheitsdaten noch besser gemeinsam genutzt werden können. Zukünftig sollen neben Daten aus Kliniken auch Daten von Krankenkassen, medizinischen Registern und aus dem ambulanten Sektor für die Forschung nutzbar gemacht werden. So baut die Medizininformatik-Initiative die dezentrale Forschungsinfrastruktur für Gesundheitsdaten in Deutschland weiter aus, um Krankheiten zukünftig besser zu verstehen und damit schneller erkennen, vorbeugen und effektiver behandeln zu können.

Rund acht Millionen Euro für Projekte der Medizininformatik an BIH und Charité

Das BIH und die Charité – Universitätsmedizin Berlin waren mit ihren Projektanträgen für diese Ausbauphase der MII besonders erfolgreich und können mit einer Förderung von rund sieben Millionen Euro bis 2027 rechnen. Das gemeinsame Datenintegrationszentrum wird seit Januar 2023 mit etwa 1,1 Mio. Euro über das NUM zunächst bis Juni 2025 gefördert. Das BIH erhält außerdem rund 0,7 Mio. Euro für die Mitarbeit in den nationalen Arbeitsgruppen der MII. Zudem sind BIH und Charité an neun von elf der geförderten Ausbauprojekte beteiligt, die gestaffelt bis Mitte 2024 starten werden. Bereits angelaufen sind die Methodenplattformen PrivateAIM mit Schwerpunkt Federated Learning (BIH Co-Koordination, ca. 1,2 Mio. Euro) sowie GeMTeX mit Fokus auf klinische Texte und OMI im Bereich Bilddaten und KI. Die Use Cases RISK PRINCIPE (risikostratifizierte Infektionskontrolle für Bakteriämien), PM4Onco (Personalisierte Medizin für die Onkologie) und ACRIBiS (Personalisierte Risikobewertungen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen) haben ebenfalls bereits mit der Arbeit begonnen. Im nächsten Jahr starten werden PCOR-MII mit Schwerpunkt auf patient*innenberichtete Gesundheitsdaten (gemeinsam koordiniert von Charité und BIH, voraussichtlich rund 1,6 Mio. Euro) sowie SomnoLink im Bereich Schlafmedizin.

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