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PRO-MaP
PRO-MaP – Promoting Reusable and Open Methods and Protocols
Hintergrund
In Veröffentlichungen aus dem Bereich Biowissenschaften fehlen oft wesentliche methodische Details, die zur Reproduktion der Studie oder zur Wiederverwendung der Methode erforderlich sind. Dies untergräbt das Vertrauen und hemmt den wissenschaftlichen Fortschritt. Detaillierte Angaben zur Methodik sind auch für die Wiederverwendung von Daten unerlässlich, da wir offene und FAIR-Daten nicht auf verantwortungsvolle Weise wiederverwenden können, wenn wir nicht wissen, wie diese Daten erzeugt wurden.
Zielsetzung
PRO-MaP begann mit einem Workshop, der vom Joint Research Centre (dem Wissenschafts- und Wissensdienst der Europäischen Kommission) im Juni 2022 veranstaltet wurde. PRO-MaP wurde ins Leben gerufen, um Maßnahmen zu ermitteln, die verschiedene Interessengruppen innerhalb des Ökosystems der biowissenschaftlichen Forschung ergreifen könnten, um die oben genannten Probleme anzugehen.
Ergebnisse
PRO-MaP empfiehlt Maßnahmen, die vier Interessengruppen, nämlich Forschende, Forschungseinrichtungen und -abteilungen, Verleger und Herausgeber sowie Geldgeber zur Verbesserung der Beschreibung von detaillierten Methoden und wiederverwendbaren Schritt-für-Schritt-Protokollen in biowissenschaftlichen Publikationen ergreifen können.
Der Entwurf der Empfehlungen wurde im Juni 2023 als Preprint veröffentlicht. Die Anregungen der Interessengruppen wurden genutzt, um die Empfehlungen zu verbessern.
Die endgültigen Empfehlungen wurden als Science for Policy-Bericht des Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission veröffentlicht und enthalten Empfehlungen für jede Interessensgruppe.
Die Empfehlungen für Herausgeber und Verlage wurden in einem Gastbeitrag von Marcel LaFlamme, Mitautor von PRO-MaP, im Blog Scholarly Kitchen kurz vorgestellt.
Perspektiven
Wir ermutigen Forschende sowie Führungs- und Verwaltungspersonal in Forschungseinrichtungen und -abteilungen, gemeinsam mit der Umsetzung der PRO-MaP-Empfehlungen zu beginnen. Einzelpersonen, Forschungsgruppen und Organisationen können mit einem oder zwei Punkten beginnen, die leicht umzusetzen sind, während sie Möglichkeiten zur Umsetzung anspruchsvollerer Punkte im Laufe der Zeit erkunden. Forschende, Forschungseinrichtungen und -abteilungen können auch Geldgeber, Verlage und Herausgeber dazu ermutigen, die Empfehlungen umzusetzen, da transformative Veränderungen ein gemeinsames Vorgehen aller Interessengruppen erfordern. Die PRO-MaP-Autor:innen begrüßen Beiträge und die Zusammenarbeit mit Interessengruppen, die an der Umsetzung dieser Empfehlungen arbeiten.