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In Deutschland können nicht zugelassene Arzneimittel zur Behandlung von Patient:innen nach Ermessen des Arztes/der Ärztin eingesetzt werden. Dies wird als experimenteller Behandlungsversuch (ETA - External Treatment Attempt) oder "individueller Heilversuch" bezeichnet. ETAs können durchgeführt werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten mehr gibt, allerdings besteht bei ETAs ein höheres Maß an Unsicherheit als bei einer Standardtherapie.

Dieses Projekt besteht aus zwei Teilen:

Im theoretisch-konzeptionellen Teil des Projekts diskutieren wir Unsicherheit als ethisch relevantes Merkmal neuer medizinischer Interventionen, das im Kontext von ETAs bisher zu wenig Beachtung gefunden hat. Darüber hinaus untersuchen wir die Etablierung angemessener Vorsorgemaßnahmen als eine Möglichkeit des Umgangs mit Unsicherheit.

Im empirischen Teil wird anhand einer qualitativen Interviewforschung mit relevanten Akteuren untersucht, wie eine erfolgreiche Umsetzung von Vorsorgemaßnahmen in der Praxis aussehen kann und welche Chancen und Risiken damit verbunden wären.